20.01.2022 – Bremen

Eine Plakette für das Alte Zollhaus in Bremen

Altes Zollhaus in Bremen * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Bronzeplakette der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit dem Hinweis: „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“

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Zur Erinnerung an die private Förderung

Künftig wird am Alten Zollhaus an der Ochtum am Stadtrand von Bremen eine Bronzeplakette mit dem Hinweis: „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ an das hilfreiche Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte 2019 Arbeiten am Zollhaus, denn die denkmalgerechte Fachwerksanierung an der Südseite des nördlichen Anbaus aus der Zeit um 1800 war dringend erforderlich. Das Alte Zollhaus gehört zu den über 30 Objekten, die die private DSD dank Spenden sowie den Mitteln der Lotterie GlücksSpirale allein in Bremen fördern konnte. Die heutigen Eigentümer öffnen das Haus regelmäßig zu Konzerten und Ausstellungen.

Zum Objekt:

Die bis vor kurzem „Storchennest“ genannte ehemalige Gaststätte im Gebäude des Alten Zollhauses befindet sich in einer Randlage südwestlich der Bremer Innenstadt, direkt am Lauf der Ochtum. Einst markierte der Fluss die Grenze zwischen der Stadt Bremen und dem Gebiet der Grafen von Delmenhorst. Daher wurde 1309 ein Befestigungsturm errichtet, der 1820 abgetragene Warturm. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Zollhaus wurde der an den Rat der Stadt Bremen zu entrichtende Wegezoll kassiert.

Nach dem Rathaus ist das Zollhaus das älteste erhaltene Amtshaus der Stadt Bremen. Inschriftlich ist das Zollhaus am Portal auf das Jahr 1577 datiert. Dieses Datum gilt für den Kernbau aus der Renaissance, zwei spätere Fachwerkanbauten werden in die Zeit um 1800 datiert. Ein flacher Anbau, der den Hauptraum der Gastwirtschaft ausmachte, wurde um 1900 angefügt. Seit 1773 gibt es ein Schankrecht, und bis 2013 wurde das „Storchennest“ als Gaststätte betrieben. Der Name verdankt sich den Störchen, die bis zum Zweiten Weltkrieg auf dem First des Denkmals nisteten.

Der zweistöckige geschlämmte Ziegelbau wird von einem steilen Satteldach mit Schleppgauben bedeckt. Hochrechteckige Fenster und das prächtige Rundbogenportal mit Wappenkartusche und Datierungsinschrift gliedern die leicht asymmetrische Hauptfassade. Löwenköpfe und ein Dreiecksgiebel mit dem Bremer Wappen zeugen vom Amtscharakter des einstigen Zollhauses, während die Inschrift „Zum Warturm Storchennest“ und geschmiedete Nasenschilder von der jüngeren Vergangenheit als Gaststätte künden. Der nördliche Fachwerkanbau umfasst zwei Geschosse, der südliche zur Ochtum hin ist einstöckig. Der straßenabgewandte einstöckige Anbau von um 1900 ist im Grundriss der größte und bietet einen stützenlosen Innenraum.