Haus Auerbach in Jena wurde von Walter Gropius und Adolf Meyer für den Jenaer Professor Auerbach 1924 errichtet. Erstmals setzten die beiden Architekten hier ihre Idee vom Baukastensystem in einem Privathaus um. Solche zusammensetzbare Typenhäuser waren ein Jahr zuvor auf der "Internationalen Bauausstellung" im Rahmen der Bauhaus-Ausstellung 1923 in Weimar gezeigt worden. Der Grundgedanke dieser Häuser ist nach Gropius: "Vereinigung größtmöglicher Typisierung mit größtmöglicher Variabilität". Das Baukastensystem mit Leichtbeton-Jurko-Steinen gilt als Beginn des Neuen Bauens. Der Bau besteht aus zwei querrechteckigen, zwei- und dreigeschossigen glatt verputzten Kuben, die sich gegenseitig durchdringen. Gegliedert werden sie durch hochrechteckige Holz- und Stahlfenster, die in Zweier- und Dreiergruppen angeordnet sind. Es gibt verschiedene Fenstertypen. Das Gebäude ist flach gedeckt und hat einen Wintergarten.
Zum Objekt:
Im Bau hat sich nicht nur die Raumstruktur erhalten, sondern auch eine Vielzahl von Ausstattungsdetails wie Einbauschränke, Türen, Lichtschalter, Deckenleuchter, Fenstergriffe aus Horn usw. Zudem entdeckte man 1995 die einzige original erhaltene Raumfassung von Alfred Arndt in einem Typenhaus. Damit findet sich hier vermutlich einmalig die farbpsychologischen Vorstellungen und die Farbenlehre des Bauhauses wieder. Das "Haus Auerbach" ist der letzte erhaltene Bau dieses Typs in Thüringen und eines von sechs Privathäusern von Gropius in ganz Deutschland.