22.11.2022 – Hessen

Einweihung der Synagoge Felsberg

Synagoge in Felsberg * Foto: Christopher Willing

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Platz für 100 Männern und 80 Frauen

Am Freitag, den 25. November 2022 um 11.30 Uhr wird die Synagoge in Felsberg nach zweijähriger Bauzeit wieder eingeweiht. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die ihre Ortskuratorin Kassel, Claudia Ulrich, vertritt, unterstützte die Arbeiten am Dach mit 10.000 Euro. Das Gotteshaus ist eines von über 250 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Im Zentrum des mittelalterlichen Stadtkerns, unterhalb der Felsburg liegt die Felsberger Synagoge, die von 1847 bis 1938 der jüdischen Gemeinde als Gotteshaus diente. Danach wurde der Bau verputzt und umgenutzt, die Fenster vermauert. Nach 1945 diente der Bau als Turnhalle, als Kneipe einer Brauerei und als Pizzeria. 2016 kaufte die Stadt die Synagoge und übergab sie dem Verein zur Rettung der Synagoge Felsberg. Heute wird der Bau wieder von einer jüdischen Gemeinde genutzt. Die Synagoge, eine von drei noch erhaltenen in Nordhessen, besitzt besondere Bedeutung als Relikt des Landjudentums in der Region.

Zum Objekt:

Den aus Gesunger Sandsteinen errichteten zweigeschossigen Bau auf fast quadratischem Grundriss plante Landbaumeister Augener aus Melsungen. Der Zugang erfolgt in der Gebäudemitte durch ein von Lisenen gerahmtes, hochrechteckiges Portal mit Oberlicht und einem Korbbogengewände. Darüber befindet sich eine ovale Öffnung. Ecklisenen und hohe, geschossübergreifende, rundbogige Gewände gliedern die Fassade, die in der Mitte von einem Dreiecksgiebel bekrönt wird. Das Kellergeschoss ist an der Hangseite als Gewölbe ausgeführt. Im Inneren gab es ursprünglich einen Vorraum, eine Treppe und eine Frauenempore auf dorischen Säulen. Die Synagoge bot 100 Männern und 80 Frauen Platz.