15.12.2020 – Rheinland-Pfalz

Erker und Giebel einer Villa in Alzey werden restauriert

Villa in Alzey © Deutsche Stiftung Denkkmalschutz/Wegner

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Villa in Alzey, Jugenstilfenster © Deutsche Stiftung Denkkmalschutz/Wegner

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Im ersten Erweiterungsbereich vor der Stadtmauer

Östlich der Alzeyer Altstadt befindet sich die Villa Schillerplatz 2. 1895 errichtet, wurde die Villa um 1909 durch den Architekten Philipp Häfner umgebaut. Nun müssen Erker, Giebel und Sockelmauerwerk restauriert werden. Dafür stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro zur Verfügung. Die Villa gehört somit zu den über 190 Objekten, die die private DSD dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.

Bei der Villa handelt es sich um einen stattlichen, zweigeschossigen Bau aus gelbem Backstein unter einem traufständigen Satteldach, mit einem Fachwerkkniestock, einem Zwerchhaus mit verziertem Freigespärre, einem Erker und einem steilen Helm. Die Buntglasfenster weisen vegetabile Jugendstilformen auf. Das Obergeschoss zur Hofseite hin akzentuiert in nahezu der vollständigen Breite ein weit ausladender Fachwerkanbau. Die Gebäudekanten betont ein roter Backstein, die Fenstergewände sind in rotem Sandstein ausgeführt, der Sockel besteht aus unregelmäßigem Polygonmauerwerk. Das weitgehend bauzeitlich erhaltene Innere prägen ein großzügiges Treppenhaus, hölzerne Wandverkleidungen, Kassettentüren und Parkettböden.

Die Villa zählt mit ihrer prägnanten Architekturgestaltung im Stil des Späthistorismus und ihrer qualitätvollen inneren Ausstattung zu den stattlichen gründerzeitlichen Villenbauten, die im ausgehenden 19. Jahrhundert bis hin zum ersten Weltkrieg in einem ersten Erweiterungsbereich außerhalb der Stadtmauer im Bereich um den Schillerplatz entstanden. Das Viertel hat seinen historischen Charakter bis heute bewahrt.

Nachdem 2016 ein neuer Eigentümer das Gebäude übernommen hat, wurden bereits das Dach und das Innere des Hauses instandgesetzt sowie die rückseitige Fassade saniert. Nun stehen die restlichen Fassaden an. Da der Erker aufgrund von Feuchtigkeitsschäden absturzgefährdet ist, ist hier Handlungsbedarf vordringlich. Zudem baucht das Mauerwerk im Sockelbereich aus und wegen der aufsteigenden Feuchtigkeit platzt der Putz ab. Die Mauerwerksrisse im Innern rühren wohl von den großen Setzungen im Mauerwerk.