04.09.2017 – Bayern

Erneute DSD-Förderung des Thüngersheimer Bischofshauses

Detail am Thüngersheimer Bischofshaus © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Download

Ehemaliges Bischofshaus in Thüngersheim © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Download

Haus mit Geschichte

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt erneut Mittel für die Wiederherstellung des ehemaligen Bischofshauses in Thüngersheim im Landkreis Würzburg zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro für die Außenputz- und Werksteinarbeiten am Haupthaus überbringt Elisabeth Balk vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD am Mittwoch, den 6. September 2017 um 14.30 Uhr an die Denkmaleigentümer Professor Dr. Birgit Terhorst und Professor Dr. Bodo Damm bei einem Pressetermin vor Ort.

Das zweigeschossige Amtshaus steht mit seinem Treppengiebel zur Urlaubsgasse hin. Das repräsentative Anwesen diente dem Würzburger Fürstbischof bis zur Säkularisation als Amtsvogtei. Zum Anwesen zählen weiterhin die Holzlege, die Toranlage, der Hof, eine auf 1567 datierte Scheune und die Hochterrasse. Ein bruchsteingemauerter tiefer Hausbrunnen war früher zur Straße hin geöffnet.

Die Steinfassaden des Hauptgebäudes sind unregelmäßig gegliedert. Auffällig sind zahlreiche gekuppelte Fenster, die gerade oder mit Kielbogen schließen. Die variantenreichen Steinmetzarbeiten sind von höchster Qualität und tragen mehrfach Inschriften, die auf unterschiedliche Bauherren und Bauzeiten verweisen.

Der Hauseingang befindet sich in der Mitte der Traufseite. Im Erdgeschoss liegen nach hinten die Ökonomieräume, zur Straße hin befindet sich die anspruchsvoll gestaltete Amtsstube. An der Decke hat man einen kräftigen Stuck mit rautenförmigem Rahmen aufgebracht. Das erste Dachgeschoss war vollständig mit Gesindekammern ausgebaut, hier sieht man ebenfalls noch eine reiche Ausstattung an Türen mit Kielbögen sowie Putzfelder mit floralen Bemalungen. Im 18. Jahrhundert kam der Deckenzugstuck ins Haus.

Weitere historische Details und Zierformen sind heute unter den modern verkleideten Wohnräumen versteckt. Umbauten mit Vormauerungen, Plattenverkleidungen, Einbau von Fenstern, Türen und Treppen erfolgten bis in die 1970er Jahre.

Das ehemalige Bischofshaus ist eines von über 380 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.