13.06.2016 – Berlin

Erneute Förderung der DSD für das Kaiserin-Friedrich-Haus in Berlin-Mitte

Wilhelminische Architektur zum Anschauen

Kurzfassung: Für die Restaurierung der Straßenfassade des Kaiserin-Friedrich-Hauses in Berlin-Mitte stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erneut 35.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt am 16. Juni 2016 um 14.00 Uhr Dr. Ute Linz vom Ortskuratorium Berlin der DSD an Dr. Gisela Albrecht, Geschäftsführerin der Kaiserin-Friedrich-Stiftung. Das zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts errichtete Haus des späten Historismus, das hervorragend die wilhelminische Architektur repräsentiert, gehört zu den über 170 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.

Kaiserin-Friedrich-Haus in Berlin-Mitte © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Download

Langfassung: Für die Restaurierung der Erdgeschosszone der Straßenfassade des Kaiserin-Friedrich-Hauses in Berlin-Mitte stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erneut 35.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt am 16. Juni 2016 um 14.00 Uhr Dr. Ute Linz vom Ortskuratorium Berlin der DSD an Dr. Gisela Albrecht, Geschäftsführerin der Kaiserin-Friedrich-Stiftung. Das zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts errichtete Haus des späten Historismus repräsentiert nach Anschauung des Landesamtes für Denkmalpflege hervorragend die wilhelminische Architektur.

Am Robert-Koch-Platz in Berlin-Mitte in der Nähe der Invalidenstraße und dem Hochhaus der Charité errichtete Ernst von Ihne (1848-1917), Architekt und Hofbaumeister Kaiser Friedrichs III., zwischen 1903 und 1906 dank reicher Bürgerspenden dieses stadtbildprägende Gebäude.

Die Fassade ist palastartig gestaltet und nimmt Formen des klassischen Barock sowie Traditionen der Berliner Baukunst auf. In ihrer symmetrisch gegliederten Großform und dem geschossweise unterschiedlichen Aufbau entfaltet die mit Sandstein verblendete dreigeschossige Front ihre weitreichende städtebauliche Wirkung.

Einen kraftvollen Abschluss erhält die Platzfront durch die über dem Hauptgesims thronende Balustrade, die an den seitlichen Risaliten mit Vasen bekrönt und am Mittelrisalit figürlich geschmückt ist. Das mittige Hauptportal mit reichem Relief-Segmentgiebel schmücken Karyatiden, die den Balkon über dem Eingang tragen.

Im Inneren haben sich eine imponierende Treppenanlage und der an ein Amphitheater erinnernde Hörsaal erhalten. Das Bauwerk gehört in die späte Schaffensperiode des Architekten Ihne, der auch den Neuen Marstall, das Kaiser-Fried­rich-( das heutige Bode)-Museum und die Berliner Staatsbibliothek gebaut hat. Bei dieser vergleichsweise kleinen Bauaufgabe lassen sich Ihnes künstlerische Intentionen und Architekturauffassung dank des guten Erhaltungszustands nachvollziehbar erkennen.

Das Kaiserin-Friedrich-Haus dient seit 1993 wieder unter diesem Namen seiner ursprünglichen Zweckbestimmung, nämlich der ärztlichen Fort- und Weiterbildung. Die überregionale und pharmazieunabhängige Kaiserin-Friedrich-Stiftung ist die Eigentümerin des Hauses, in dem sie ihren Sitz hat.

Das Kaiserin-Friedrich-Haus gehört zu den über 170 Projekten, die die Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.