18.12.2017 – Niedersachsen

Erneute Förderung der Wohnsiedlung Breslauer Straße in Oldenburg

Hundert Jahre Baukultur

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte in den beiden vergangenen Jahren rund 130.000 Euro für die Restaurierung mehrerer Häuser in der denkmalgeschützten Siedlung Breslauer Straße in Oldenburg zur Verfügung. Nun überbringt am 19. Dezember 2017 um 12.00 Uhr Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, anlässlich eines Presse- und Fototermins vor Ort einen weiteren Fördervertrag in Höhe von 66.000 Euro für die Dachsanierung weiterer Gebäude an Rita Meiners von der Wohngenossenschaft HunteWoGen e.G. Die in den 1920er Jahren entstandene Siedlung ist eines von über 370 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Wohnsiedlung Breslauer Straße in Oldenburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Falke

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Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte in den beiden vergangenen Jahren rund 130.000 Euro für die Restaurierung mehrerer Häuser in der denkmalgeschützten Siedlung Breslauer Straße in Oldenburg zur Verfügung. Nun überbringt am Dienstag, den 19. Dezember 2017 um 12.00 Uhr Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, im Beisein von Thomas Khof von Lotto Niedersachsen anlässlich eines Presse- und Fototermins vor Ort – Treffpunkt ist im Haus Breslauer Straße 70 – einen weiteren Fördervertrag in Höhe von 66.000 Euro für die Dachsanierung weiterer Gebäude an Rita Meiners von der Wohngenossenschaft HunteWoGen e.G. In dem Förderbetrag sind auch die zweckgebundenen Spenden enthalten, die die engagierten Denkmalschützer der Wohngenossenschaft über die DSD eingeworben haben. Die Hunte WoGen eG ist aus dem 2006 gegründeten Förderverein Breslauer Straße e.V. hervorgegangen. Die Wohngenossenschaft erwirbt die Häuser der denkmalgeschützten Siedlung seit 2010, um sie dauerhaft und denkmalgerecht erhalten zu können.

Für junge Arbeiterfamilien von Post und Bahn und der Glashütte plante die „Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Oldenburg m.b.H., Wohnungsfürsorgegesellschaft für den Freistaat Oldenburg” in den 1920er Jahren Mehrfamilienhäuser in der Breslauer Straße im Stadtteil Osternburg. Die Architektur orientierte sich an der Wohnreformbewegung dieser Zeit. Auf Licht, Luft und Grünanlagen wurde ebenso großer Wert gelegt, wie auf die „aesthetische Anmutung“.

Zwischen 1928 und 1935 entstand so die Anlage mit der beidseitig schräg zum Straßenverlauf angeordneten Bebauung mit 27 freistehenden Wohnhäusern, deren Wohnungen zwischen 23 und 55 Quadratmetern groß sind. Die 12 Mittelgebäude wurden zugunsten einer kleinen Allee mit platzartiger Erweiterung beidseitig aus der Fluchtlinie zurückversetzt. Die einzelnen Häuser sind zweigeschossige Klinkerbauten unter einem Walmdach für jeweils 4 bis 6 Familien. Einen Waschküchentrakt stellte man jeweils auf der Nordwest- und der Südostecke über Eck. Diese Überecksetzung trägt zur räumlichen und städtebaulichen Strukturierung bei, wie auch die straßenseitigen Vorgartenzonen, die kleine Erschließungswege trennen und teilweise als Gemüsegärten genutzt wurden.

Besonders charakteristisch für die Gesamtgestaltung ist die Verbindung von Aspekten regionaler Bautradition, etwa durch die Materialwahl, die Entscheidung für Walmdächer und breite Gauben, und einer im Detail sachlichen und äußerst sparsamen Formensprache.

Das gut erhaltene und städtebaulich überzeugende Siedlungsensemble der späten 1920er Jahre zeichnet sich durch die erhaltene Originalität der einheitlichen und somit wesentlichen Gestaltungselemente aus. So blieben insbesondere die Fensteröffnungen, Haustüren, Dacheindeckungen und Dach­öffnungen sowie die Eingangs- und Vorgartengestaltung original erhalten.

Die Oldenburger Siedlung ist eines von über 370 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.