18.10.2022 – Brandenburg

Erneute Förderung für das Joachimsthalsche Gymnasium in Templin

Joachimsthalsches Gymnasium in Templin * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mittring

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

Download

Höchst überzeugende Lösung

Für weitere Restaurierungsarbeiten am Joachimsthalschen Gymnasiums in Templin – konkret die Instandsetzung einer Holzbalkendecke, der obersten Geschossdecke sowie des Deckenbelags – stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale 15.000 Euro zur Verfügung. Die einmal Fürstenschule genannte, nunmehr künftige Europäische Schule gehört seit zwei Jahren zu den über 670 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Brandenburg gefördert hat.

Das Joachimsthalsche Gymnasium befindet sich rund zwei Kilometer nordöstlich des Templiner Altstadtkerns in landschaftlich bevorzugter Lage am Südufer des Templiner Sees. Die aus zahlreichen Einzelgebäuden bestehende Anlage wurde 1911/1912 im Auftrag des preußischen Staates nach Plänen des Regierungsbaurats Fritz Bräuning errichtet. Sie löste die 1607 von Kurfürst Friedrich Joachim gestiftete Landesschule ab, die ihren Sitz anfangs in Joachimsthal und ab 1649 an verschiedenen Standorten hatte.

Das Bauprogramm des frühen 20. Jahrhunderts lässt sich heute noch erkennen. Bewusst kehrte man sich vom kasernenartigen Schulbau der Kaiserzeit ab. Sinnfällig griff man den tiefgreifenden Wandel auf, den das Bildungswesen in Deutschland mit Aufkommen der Reformpädagogik um die Jahrhundertwende erlebte. Baulich angestrebt wurde eine möglichst harmonische Verbindung von Architektur und Landschaft gemäß den Ideen der damaligen "Gartenstadtbewegung".

Mit der dezenten, gleichwohl vielgestaltigen Architektur der Einzelbauten und der reizvollen Einbettung der umfangreichen Baumassen in die natürlichen Gegebenheiten der Uferzone ist damals in Templin eine städtebaulich und baukünstlerisch höchst überzeugende Lösung gelungen.

Zu den namhaften Schülern in Templin gehören Friedrich Nicolai, Carl Fridrich Zelter, Achim von Arnim, Georg Heym, Karl Julius Ploetz, Friedrich von Bodelschwingh, Georg Büchmann, Otto Paul Herrmann und Ernst von Harnack.