Erster DSD-Ortskurator Braunschweig
Das Gesicht der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Mit der Ernennung von Walter Dröge zum Ortskurator Braunschweig der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat das neu eingerichtete Ortskuratorium seine Arbeit aufgenommen. Der Diplom-Ingenieur, Architekt und Sachverständige übernimmt die Aufgaben eines DSD-Vertreters vor Ort ehrenamtlich. Dröge, der sehr unterhaltsam zu erzählen weiß, möchte seine beruflichen Erfahrungen und seine kunsthistorischen Kenntnisse für die Belange der Denkmalschutzstiftung einbringen und insbesondere mit seinem Interesse an der (Bau-)Geschichte andere zum Mittun begeistern.
Der 1954 in Lippstadt geborene Walter Dröge kam 1976 im Rahmen seines Architekturstudiums nach Braunschweig. Aus einem geplanten Aufenthalt von vier Jahren wurden bis dato vierundvierzig, „mit wachsender Begeisterung“, wie der „Zugezogene“ beiläufig bemerkt. Seiner Tätigkeit im Kirchenbauamt während des Studiums verdankt Dröge eine gründliche Kenntnis der gotischen Kirchen des Landes. Ihn faszinieren modernste Technik und deren praktische Anwendung, ihn begeistern die detektivische Rekonstruktionsarbeit bei der Feststellung eines originalen Bauzustands sowie der Umgang mit Relikten vergangener Arbeitskulturen. Nach dem Diplomabschluss arbeitete der Zuwanderer mit dem wachen Auge für die Eigenheiten der Region als Architekt und Leiter der Bauabteilung in einem Braunschweiger Büro für Industrieplanung. Nun im Teilruhestand möchte Dröge mithelfen, seinen Mitbürgern die Schönheiten Braunschweigs nahezubringen und der heutigen Generation das Lebensgefühl früherer Zeiten erlebbar zu machen.
Die Tätigkeit eines Ortskurators ist auf drei Jahre begrenzt, eine Verlängerung ist – auch mehrfach – möglich. Um die vielfältigen Aufgaben erfüllen zu können, kann ein Ortskurator ein eigenes Ortskuratorium mit einer begrenzten Zahl von Mitgliedern bilden. Dabei wird ein breites Spektrum an fachlicher Kompetenz angestrebt. Bei seiner Tätigkeit hält der Ortskurator engen Kontakt zum Bereich „Ortskuratorien" der DSD-Geschäftsstelle in Bonn. Insgesamt wirken bundesweit über 80 Ortskuratorinnen und Ortskuratoren für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Sie nehmen Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung wahr und schenken der privaten, Spenden sammelnden Denkmalschutzstiftung als deren Repräsentanten ihr „Gesicht“.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat bundesweit seit 1985 über 6.000 Denkmale mit mehr als einer halben Milliarde Euro retten können. Allein in Niedersachsen hat sie über 420 Objekte mit mehr als 25 Millionen Euro unterstützt.
Weitere Informationen: www.denkmalschutz.de/spenden-helfen/selbst-aktiv-werden/als-ehrenamtler.html