Das ehemalige Gasthaus „Zur Traube" ist an der Brückenstraße als zweigeschossiges Fachwerk-Wohngebäude mit Krüppelwalmdach und Natursteinkeller gebaut worden. Die Vorderansicht des repräsentativen Bauwerks zeigt gutes barockes Zierfachwerk mit Mann-Figuren und reich profilierten Stockwerkgesimsen. Der Hauptbau ist im späten 18. Jahrhundert in der Längsachse nach hinten verlängert worden.
Zum Objekt:
Der Bau – vermutlich aus dem frühen 18. Jahrhundert – folgt in seiner Grundstruktur der in der Region üblichen Form von zwei Tragachsen in Längs- und in Querrichtung. Im Erdgeschoss sind vermutlich Ende des 20. Jahrhunderts durchlaufende Balken durch Stahlprofil-Träger mit entsprechenden Stahlstützen ersetzt worden, die auf Stahlbeton-Punktfundamenten im Keller aufliegen. Die Decke über dem Untergeschoss ist im mittleren Drittel wohl während der Fundamentierungsarbeiten für die Stahlbauteile durch eine Kappendecke ersetzt worden. Die darüber liegenden Nebenräume sind nachträglich gemauert worden.
Die Gefache der Außenwände im ehemaligen Gastraum sind nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise mit Bimsstein, teilweise mit Lehm gefüllt worden. Die Innenwände sind teils als Fachwerk, teils als Mauerwerkswände ausgeführt. Das Fachwerk ist außen sichtbar gelassen, außer auf der Westseite im Bereich der ehemaligen Küche. Hier sind Teile des Fachwerks außen überputzt worden, ebenso wie bei den Keller-Außenwänden. Die Fenster sind ursprünglich als einschichtige Holzfenster zweiflügelig, mit Kämpfer und Oberlicht ausgeführt worden. Jeder Flügel war in der Senkrechten nochmal mittig durch eine Sprosse unterteilt. Die Decke über dem Erdgeschoss ist als gefüllte Holzbalkendecke teilweise offen, weil der Dielenbelag und die Füllung eingefallen sind. Die Balkenköpfe sind im Verlauf der Sanierung zu überprüfen und teilweise zu erneuern.
Die Innentreppe ist nachträglich an den nördlichen Giebel verlegt und zum Eingangspodest nach außen geöffnet worden, um den mittleren Bereich für Nebenräume freizuhalten. Die einläufige Holztreppe ist seitlich durch eine leichte Holzwand vom Gastraum getrennt.