08.04.2020 – Niedersachsen

Fachwerkhaus in Osnabrück-Voxtrup hat Glück mit seinen Eigentümern

Fachwerkhaus in Osnabrück-Voxtrup © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt junge Familie beim Erhalt ihres Denkmals

Für die Sanierung von Fachwerk und Dach eines Fachwerkhauses Am Mühlenkamp in Osnabrück-Voxtrup stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 50.000 Euro zur Verfügung. Den Fördervertrag erhält Denkmaleigentümer Alper Cinibulak-Heyken in diesen Tagen. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um gerade in der derzeitigen Situation wichtige Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Das Fachwerkhaus gehört zu den über 430 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Das einst zu einer knapp einen Kilometer südlich liegenden Haupthofstelle gehörige Heuerhaus befindet sich im Stadtteil Voxtrup, südöstlich des Osnabrücker Zentrums. Das zur Erbauungszeit 1776 nur von Acker- und Wiesenland umgebene Haus bildet heute inmitten einer Neubausiedlung einen reizvollen Kontrast und einen historischen Ankerpunkt zur Umgebung. Bei dem Fachwerkbau handelt es sich um ein Zweiständerhaus mit östlichem Wirtschaftsteil und einem westlichen zweistöckigen Wohnteil. Den mehrfach auskragenden Ostgiebel schmücken schlichte Schnitzereien. Das quadratische enge Fachwerkraster im Obergeschoss bekrönt in der Giebelspitze ein noch engeres Diagonalraster, der sogenannte Rautenkipp, der vom Gestaltungswillen der Erbauer des Heuerhauses zeugt.

Verändert wurde das Gebäude im Laufe der Zeit nur wenig, lediglich die Fenster hat man in jüngerer Zeit durch Glasbausteine und die ursprüngliche südliche Fachwerkkonstruktion durch einen massiv gemauerten Bauteil ersetzt. Die Raumaufteilung des 18. Jahrhunderts ist noch weitgehend nachvollziehbar, etwa durch die seitlichen Kübbungen oder den zentralen Flett. Nahezu 40 Jahre war das Haus unbewohnt.

Bei der Wiederherstellung des Bauwerks soll das Raumkonzept erhalten bleiben. Die Bestandsdachziegel sollen aufgenommen und, um historisches Baumaterial ergänzt, neu verlegt werden. Auch wird das im Wohnteil zweigeschossige Haus trotz geringer Deckenhöhe nicht verändert. Lediglich an der Südwestecke soll ein Wintergarten eingebaut werden, der den Bau besser beleuchtet, hier ist der Originalbestand durch einen Umbau wohl in den 1970er Jahren verloren und der Eindruck ohnehin gestört.