19.05.2018 – Sachsen-Anhalt

Fassadensanierung an St. Marien in Zerbst-Ankuhn kommt gut voran

St. Marien in Zerbst-Ankuhn © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Ausdauer und Geduld

An der Sanierung der Ostfassade der Marienkirche in Zerbst-Ankuhn im Landkreis Anhalt-Bitterfeld beteiligt sich in diesem Jahr die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Dorfkirchenspenden mit 10.000 Euro. Am Mittwoch, den 23. Mai 2018 um 17.00 Uhr überbringt Claus Mangels, Ortskurator Magdeburg der DSD, den symbolischen Fördervertrag über 10.000 Euro an Matthias Gomlich, Gemeindekirchenratsvorsitzender der Evangelischen Kirchengemeinde St. Marien Zerbst-Ankuhn.

Die Marienkirche ist in Resten das ehemalige Gotteshaus eines Zisterzienserinnenklosters. Nachdem die Nonnen 1298 in die ummauerte Stadt gezogen waren, wurde die Kirche als Hospital- und Pfarrkirche der Vorstadt Ankuhn genutzt.

Erbaut wurde das Gebäude rund einhundert Jahre zuvor als turmlose, dreischiffige Feldsteinbasilika. Die romanischen Seitenschiffe riss man im 15. Jahrhundert ab, übrig blieb in der Folge der flachgedeckte Saalbau. Schließlich ersetzte man 1585 die halbrunde romanische Apsis durch einen spätgotischen, kreuzrippengewölbten Chor.

1945 wurde die Marienkirche stark beschädigt. Die Ruine wurde von der Gemeinde gesichert und die Umfassungsmauern des romanischen Westteils stabilisiert. Nur das Dach ließ sich nicht wiederherstellen. Der Chor, den man nach Westen hin mit einem flacheren Notdach abschloss, diente seither als Kirche. 1991 errichtete man als westlichen Abschluss eine Glas-Stahl-Fassade, deren zwei bis zweieinhalb Meter hohe Doppeltüren mit Zwischenpfosten auf der ganzen Breite geöffnet werden konnten. Zwischen 2000 und 2013 wurde der Kirchenraum im Chorbereich saniert und mit einer neuen Dachdeckung versehen. Zudem setzte man die äußere Süd-, Ost- und Westfassade instand. Seit 2015 stellt die Kirchengemeinde die verbliebenen Fassadenflächen wieder her. Mauerwerksrisse und -ausbrüche müssen geschlossen werden, zudem soll die brüchige Mauerkrone stabilisiert werden.

St. Marien gehört zu den über 560 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.