10.06.2011 – Presse

Feier bei der Seriemer Mühle am Deutschen Mühlentag

Einladung des Mühlenvereins zum 9. Mühlenfest in Neuharlingersiel

Kurzfassung: Anlässlich des 18. Deutschen Mühlentages am Pfingstmontag, den 13. Juni 2011, wird um 10.00 Uhr mit einer Mühlenandacht das 9. Mühlenfest an der Seriemer Mühle zwischen Neuharlingersiel und Groß-Holum eröffnet. Bei der sich anschließenden Begrüßung stellt der einladende Mühlenverein „De Goede Verwagting e.V.“ das bisher Erreichte und die weiteren Zukunftspläne vor. Die Seriemer Mühle in Neuharlingersiel ist eines von über 230 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, werden jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege mit rund 50 Millionen Euro gefördert.

Langfassung: Anlässlich des 18. Deutschen Mühlentages wird am Pfingstmontag, den 13. Juni 2011, um 10.00 Uhr das 9. Mühlenfest an der Seriemer Mühle zwischen Neuharlingersiel und Groß-Holum mit einer Mühlenandacht eröffnet. Bei der sich anschließenden Begrüßung stellt der einladende Mühlenverein „De Goede Verwagting e.V.“ die bisherigen Erfolge und die weiteren Zukunftspläne vor.

Die einstöckige Galerieholländermühle "De Goede Verwagting" in Seriem wurde 1804 von C.S. Willms und V. Klasen als Pelde-, Öl- und Weizenmühle erbaut. Sie wurde 1807 ins Mühlenbrandkassensozietätsbuch eingetragen und 1828 um einen Sägegang erweitert. Zur Mühle gehört eine Gulfscheune und das ebenfalls aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Müllerhaus, das durch einen Steg im Dachgeschoss an die Galerie der Mühle angebunden ist.

Die Feinmehlproduktion wurde um 1950 eingestellt, da das auf einer Walzenstuhlanlage gemahlene Mehl trotz des Einbaus eines Dieselmotors nicht mehr „weiß genug“ und damit unverkäuflich war. Um nach dem Mühlenstillegungsgesetz von 1957 nicht das „Recht auf Müllerei“ zu verlieren, erhielt der damalige Besitzer die Mühltechnik fast vollständig intakt. So mahlte die Mühle vorwiegend mit Windkraft „Rauhgut“ für die Futtermittelverarbeitung, bis in den 1970er Jahren die maschinengetriebene Müllerei dann endgültig endete.

Seit 2003 bemüht sich der Verein um die Wiederherstellung der Mühle. Seine Bemühungen unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz von 2005 bis 2008 mit insgesamt 110.000 Euro. Der Verein nutzt die Mühle als Demonstrationsobjekt und für öffentliches Schaumahlen. Das Industriedenkmal wird aber auch als Teeschänke touristisch stark frequentiert.

Trotz der späteren Veränderungen und Erweiterungen hat sich der innere Erstzustand der Mühle von 1804 erhalten. Erst in den 1980er Jahren wurde an der typischen Steertmühle die Kappe erneuert und die Steertanlage in eine Windrosenanlage umgebaut. Beide Veränderungen konnten inzwischen rückgängig gemacht werden. Beseitigt wurden auch weitere Schäden. So war der Verbund von Achtkantständer mit Binderbalken auf allen Ebenen gefährdet durch weggefaulte Ständer im unteren Bereich und mangelnden Verbund der Windverbände, was das Bauwerk statisch akut gefährdete. Damals erhielt die Kappenbedachung eine doppellagige Holzverschalung mit verschweißter Bitumenbedachung. Das Kappendrehsystem aus Rollenkranz und Abstandhalter wurde in der alten Form rekonstruiert, um das historische Erscheinungsbild der die Landschaft dominierenden Mühle wieder herzustellen. Auch Flügel und Galerie erneuerte man damals.

Die Seriemer Mühle bei Neuharlingersiel ist eines von über 230 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, werden jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege mit rund 50 Millionen Euro gefördert.

Bonn, den 10. Juni 2011/Schi