15.03.2012 – Presse

Feierliche Eröffnung

Die ehemalige Synagoge in Niederzissen wird Erinnerungs- und Begegnungsstätte

Kurzfassung: Am 18. März 2012 lädt Ortsbürgermeister Richard Keuler um 14.00 Uhr zur feierlichen Eröffnung der ehemaligen Synagoge in Niederzissen ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die durch ihre Vorstandsmitglieder Professor Dr. Michael Krautzberger und Gerhard Eichhorn vertreten ist, hat im vergangenen Jahr für die Gesamtsanierung 70.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der kleine Saalbau der Synagoge mit Satteldach und Rundbogenfenstern aus dem Jahr 1841 – künftig Erinnerungs- und Begegnungsstätte – ist eines von über 110 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.

Langfassung: Am Sonntag, den 18. März 2012 um 14.00 Uhr feiert die Gemeinde Niederzissen im Kreis Ahrweiler auf Einladung von Orts­bürgermeister Richard Keuler die Eröffnung der ehemaligen Synagoge als künftige Erinnerungs- und Begegnungsstätte. Neben Oberbürger­meister Richard Keuler sprechen Staatsminister Roger Lewentz, Land­rat Dr. Jürgen Pföhler und Bürgermeister Johannes Bell Grußworte. Professor Dr. Michael Krautzberger vom Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die 2010 für die Gesamtsanierung des Bauwerks Fördermittel in Höhe von 70.000 Euro zur Verfügung gestellt hat, hält die Ansprache. Zugegen für die DSD bei diesem wichtigen Objekt ist auch ihr Vorstandsmitglied Gerhard Eichhorn. Im Anschluss an den Festakt findet in der Bausenberghalle ein Empfang statt.

Die ehemalige Synagoge von Niederzissen ist ein kleiner Saalbau mit Satteldach und Rundbogenfenstern. Sie wurde 1841 errichtet und 1938 geschändet. Bis 1948 baute man das Gotteshaus zu einer Schmiede, die bis 1997 benutzt wurde. Das Bauwerk erfuhr im Lauf der Jahre starke Veränderungen und Erweiterungen, doch blieben vom Ursprungsbau noch Reste der östlichen Fenster, der Frauenempore, der Nische für den Toraschrein sowie der Wand- und Deckenbemalung erhalten, ebenso wie Reste der Ausstattung, darunter Torarollen, Briefe, Kleidungsstücke und Gebetsriemen. Außerdem entdeckte man auf dem Dachboden zahlreiche Schriften aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Bis 1997 wurde das Gebäude nur notdürftig instandgehalten. Verformungen im Dachstuhl und Mauerwerksrisse waren die Folge, zudem war das Mauerwerk im Sockelbereich durchfeuchtet. Der Innenraum machte am Ende einen völlig verwahrlosten Eindruck. Auf Initiative des 2007 gegründeten Kultur- und Heimatvereins Niederzissen e.V. erwarb die Gemeinde das leerstehende Gebäude, um es dem Verein zur Aufarbeitung der Geschichte des ehemals bedeutsamen jüdischen Lebens in Niederzissen zur Verfügung zu stellen. Die Ergebnisse können nun in diesem „Haus der Kultur“ museal dargestellt werden. Zudem soll das Gebäude als Heimatmuseum mit Wechselausstellungen zur Heimatgeschichte, Archäologie und Kunst genutzt werden, aber auch als Ort für kleinere Konzerte, Gesprächsrunden und Veranstaltungen sowie als Vereinshaus.

Die ehemalige Synagoge in Niederzissen ist eines von über 110 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte. Dazu gehören im Kreis Ahrweiler auch die Pfarrkirche St. Marien in Bad Breisig, der Rolandsbogen in Remagen und die Mallet-Dampflokomotive in Brohl-Lützing.

Bonn, den 15. März 2012/Schi