21.12.2016 – Bayern

Fenster am Bauernhaus Lampl in Bad Kohlgrub werden restauriert

Bauernhaus Lampl in Bad Kohlgrub © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Bauernhaus Lampl in Bad Kohlgrub © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Fenster als Augen des Gebäudes

Fenster sind die Augen eines Gebäudes. Damit das Bauernhaus Lampl in Bad Kohlgrub auch weiterhin richtig aussieht, stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, für die Restaurierung des umfangreichen historischen Fensterbestands und der Fensterläden an dem denkmalgeschützten Bauwerk in diesem Jahr 40.000 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Bürgermeister Karl-Heinz Reichert in diesen Tagen. Der stattliche historische Einfirsthof an städtebaulich höchst prominenter Stelle im Ortskern von Bad Kohlgrub stand jahrelang leer und wurde nun von der Gemeinde erworben, um ihn künftig zum zentralen Anlauf- und Veranstaltungsort der örtlichen Vereine zu machen.

Der große Einfirsthof an der Südseite der Hauptstraße präsentiert sich straßenseitig im Norden als ein zweieinhalbgeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit durchfenstertem Kniestock. Der heute teilweise überputzte, vollständig aus Holz bestehende Blockbau stammt aus dem 17. Jahrhundert. Zum Blockbau gehören der nordöstliche Teil des Wohnkopfs mit Flur und Heizstelle, Stube, dahinterliegender Küche und die darüberliegenden Räume im Obergeschoss. In einer zweiten Bauphase im frühen 19. Jahrhundert erweiterte man den Wohnteil nach Westen in Massivbauweise. Es entstanden das Zwischengeschoss, der geräumige dreischiffige Wirtschaftsteil und das gesamte Dachtragwerk.

Der Wirtschaftsteil liegt rückwärtig. Ihn kennzeichnen die massiven Außenwände im Erdgeschoss, wo sich der Stallbereich befand, und das darüber verbretterte Fachwerk mit einem hohen Heustock. Das zweigeschossige, mäßig steil geneigte Dachwerk erstreckt sich einheitlich über das gesamte Gebäude. Der Wirtschaftsteil ist jüngeren Datums als der Wohnbereich, die dort im Erdgeschoss stehenden gusseisernen Stützen stammen aus dem Jahr 1850.

Im Wohnteil hat sich eine umfangreiche historische Ausstattung erhalten, darunter Täferstuben, historische Bretterdecken, Türen und fast vollständig eben jener historische Fensterbestand aus der Zeit um 1800, der nun restauriert wird. Es handelt sich um aufwändig gearbeitete Kreuzstockfenster, die die gehobenen bäuerlichen Wohnformen anschaulich dokumentieren.

Das Bad Kohlgruber Bauernhaus ist nunmehr eines der über 360 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.