24.11.2018 – Berlin

Fenster der Paul-Gerhardt-Kirche werden restauriert

Ersatz für die Thermoskanne

Für die Restaurierung der Glockenturmfenster in der Paul-Gerhardt-Kirche in Berlin-Alt Schöneberg stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 20.000 Euro zur Verfügung. Nun besucht bei einem Presse- und Fototermin vor Ort am Dienstag, den 27. November 2018 um 17.00 Uhr Dr. Beatrix Behrends-Steins vom Ortskuratorium Berlin der DSD gemeinsam mit Beatrice Rügge von Lotto die Gemeindekirchenratsvorsitzende Susanne Grünberg, um sich die anstehenden Arbeiten erläutern zu lassen. Die Paul-Gerhardt-Kirche ist eines der über 180 Projekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.

Die Paul-Gerhardt-Kirche im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ist Teil eines städtebaulichen Konzepts, der "Kircheninsel", zu dem die barocke Dorfkirche Alt-Schöneberg und die St. Norbert-Kirche gehören. Die Gebäude hier entstanden über der Wiege Schönebergs, der Dorfaue um den "schönen Berg".

Die Paul-Gerhardt-Kirche wurde in den 1960er Jahren von den Architekten Daniel Fehling, Hermann Gogel und Peter Pfannkuch als Zeltkirche errichtet. Der moderne Neubau ersetzte einen im Krieg zerstörten Vorgängerbau, den der Architekt Friedrich Schultze entworfen hatte und der eine der wenigen reinen Jugendstilkirchen in Berlin war. Aufgrund des markanten runden Turmes nannte sie der Volksmund kurz "Thermoskanne". Zur neuen Kirche gehören auch weitere Gemeindebauten, die zu dem Gesamtensemble gehören.

Das moderne Kirchengebäude besteht aus unregelmäßig übereinander geschichteten Elementen aus Stahl- und Sichtbeton sowie massigen, rau verputzten Wandflächen. Außen wie innen erscheint der 1962 geweihte Bau somit als Fels, in dessen Höhlung sich die Gemeinde geschützt zusammenfinden kann. Die Lichtführung durch sparsam verteilte Wandöffnungen verleiht dem Innenraum eine bewusst aus der Alltagswelt heraushebende Stimmung.

Die Kirchenfenster der Emporenfassade im Süden und die farbigen Glockenturmfenster im Westen tragen zu dieser besonderen Raumwirkung im Kircheninneren durch die indirekte Belichtung bei. Das zur Bauzeit auf Emporenebene eingesetzte Glas der seit 1995 unter Denkmalschutz stehenden Kirche ist im Walzverfahren hergestellt. Drei der Rohglasfenster sind nun erneuerungs-, das sogenannte "Blaue Fenster" restaurierungsbedürftig.