14.02.2023 – Niedersachsen

Flügel für die Stiftsmühle in Aurich

Stiftsmühle in Aurich *Foto: Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Fünf Etagen Unterbau machen sie zur höchsten Mühle Nordwestdeutschlands

Bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 17. Februar 2023 um 11.00 Uhr überbringt Sabine Jetzlaff, Ortskuratorin Leer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Wiederherstellung der Flügel der Stiftsmühle in Aurich im Beisein von Stadtbaurätin Alexandra Busch-Maaß an Bürgermeister Horst Feddermann. Die Stiftsmühle ist eines der über 490 Denkmale, die die DSD aus privaten Spenden, ihrer Treuhandhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen unterstützen konnte.

1858 wurde die heute noch erhaltene Galerieholländermühle errichtet. Sie ersetzte einen etwas über einhundert Jahre alten Vorgänger, der durch die im Laufe der Zeit um die Mühle entstandenen Häuser und Bäume nicht mehr genügend Wind erhielt. Deswegen wurde die Stiftsmühle mit 28,70 Metern Höhe auch außergewöhnlich hoch errichtet. Mit fünf Etagen Unterbau gilt sie als die höchste Mühle in Nordwestdeutschland. Die Galerie in 17 Meter Höhe erlaubt einen einzigartigen Blick auf das Mühlenensemble und die Auricher Altstadt. Die noch vollständig erhaltene Technik der Mühle umfasst 6 Mahlgänge und zwei Walzenstühle. Zum Mühlenensemble gehört ein Müllerhaus.

1917 wurden die Jalousieflügel und die Windrose angebracht, 1933 die Technik modernisiert. Man baute damals eine Anlage zur Weizenmehlherstellung ein, die aus zwei Feinmehlstühlen mit Porzellan- und Riffelwalzen und einer Elevatoranlage, Mischbehälter mit Rührwerk, besteht. Außerdem erhielt die Mühle eine Schälmaschine und eine Absackvorrichtung sowie einem Plansichter. Aus der Zeit vor der Modernisierung sind zudem ein weiterer Schrotgang, 2 Feinmehlgänge und 2 Peldegänge vorhanden.

1969 wurde die Mühle stillgelegt und wäre verfallen, hätte sie nicht schon 1977 der Heimatverein Aurich wieder instandgesetzt und ein Mühlenfachmuseum eingerichtet. 1999 begann eine Instandsetzung der tragenden Konstruktion, der Mühlenkappe und des Windantriebes. Bis Juli 2003 wurde die Galerie und die Malgänge erneuert und Malerarbeiten ausgeführt.