Dank ihres Fluthilfe-Sonderprogramms kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) einen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Innensanierung eines vor zwei Jahren flutgeschädigten Fachwerkhauses in Solingen-Burg ausreichen. Der Bau gehört zu den über 720 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Das Fachwerkhaus liegt mitten im historischen, als Denkmalbereich ausgewiesenen Ortskern von Solingen-Unterburg an der Schlossstraße, die ehemals direkt zu Schloss Burg führte, in der Nähe der Mündung des Eschbaches in die Wupper.
Zum Objekt
Das heutige Wohnhaus diente vermutlich im Obergeschoss als Versammlungsort für die protestantische Gemeinde während der reformatorischen Glaubenskämpfe. Der ursprünglich ein Raum breite und drei Raum tiefe Bau wurde im 18. Jahrhundert an der Süd-Ostseite um zwei Fache vergrößert. Dadurch wurde die ehemalige Schaufassade mit Kreuzstockfenstern zur Innenwand. Eine Fassadenbearbeitung erfolgte im 19. Jahrhundert. Ein innenliegendes Schaufenster wurde für die Nutzung als Metzgerei eingebaut. Im 20. Jahrhundert wurde der Haupteingang ein wenig nach links versetzt.
Der zweigeschossige Sichtfachwerkbau stammt im Kern aus dem Jahr 1654 und wurde mit der nordöstlichen Giebelseite an ein Fachwerkhaus angebaut. Der Vierständerbau erhebt sich auf einem die leichte Hanglage ausgleichenden Bruchsteinsockel. Ein Sturz des Durchgangs zur Stube trägt den Spruch "Soli Deo Gloria 1654". Das unregelmäßige Fachwerkgerüst der straßenseitigen Nordseite zeigt meist quadratische Gefache mit fast geschosshohen, leicht gebogenen, gegenständigen Eckstreben. Zum Teil haben sich historische Lehmgefache erhalten. Die Giebelseite ist verschiefert und die Südfassade fachwerksichtig. Im Inneren hat sich eine historische Spindeltreppe erhalten.