19.08.2019 – Bayern

Fördermittel für das ehemalige Fürstbischöfliche Forstamt

Ehemalige Fürstbischöfliche Forstamt in Beilngries © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Ortskurator besucht Beilngries

Am ehemaligen Fürstbischöflichen Forstamt Beilngries wird hinter dem Gerüst fleißig gearbeitet. Für die Instandsetzung der Außenfassade, der Fenster und der Haustür stellt auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 25.000 Euro zur Verfügung. Anlässlich eines Baustellenbesuchs überreicht Manfred Kiesel, Ortskurator Dinkelsbühl der DSD am 20. August 2019 um 11.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag an Eigentümer Tobias Lindner.

Das ehemalige Fürstbischöfliche Forstamt in Beilngries entstand nach Plänen des berühmten Graubündner Baumeisters Gabriel de Gabrieli. Gabrieli war 1715-1747 Fürstbischöflich Eichstättischer Hofbaumeister und einer der einflussreichsten Baumeister seiner Zeit. Der zweigeschossige Bau mit barockem Eingangsportal wird von einem Walmdach abgeschlossen. Das auf das Jahr 1751 datierte Denkmal wurde wohl erst nach dem Tod Gabrielis erbaut und ist heute ein Einzeldenkmal innerhalb des Ensembles der Beilngrieser Altstadt.

Der neue Eigentümer legt großen Wert auf die behutsame Sanierung seines Baudenkmals. Bei der bereits erfolgten Dachhautinstandsetzung wurden alte Ziegel wiederverwendet. Historische Unterputze der Außenfassade werden soweit wie möglich erhalten. Der alte, denkmalunverträgliche Zementputz wird abgebrochen und durch einen vor Ort hergestellten Kalkspatzenputz ersetzt. Der Oberputz wird ein Kalkfeinputz sein. Auch die Anstriche werden traditionell als Sumpfkalkmilch und mit Marmormehl durchgeführt. angefüllt mit geringem Zusatz von Leinöl (im Ockerton abgestimmt mit den Denkmalbehörden). Mit der Förderung will die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz das besondere denkmalpflegerische Engagement des Eigentümers unterstützen. Sie hofft auf weitere Nachfolge für dieses vorbildliche Vorgehen bei anderen privaten Denkmaleigentümern.

Zukünftig soll im Erdgeschoss eine Gastronomie ihren Platz finden, im ersten Obergeschoss entstehen zwei Wohneinheiten. Das Bauwerk wird in Anbetracht seiner architektonischen Gestaltungsqualität nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten wieder eine Sehenswürdigkeit im Stadtzentrum sein.

Das exponiert an der Hauptstraße von Beilngries liegende Gebäude ist eines der über 420 Projekte, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.