31.07.2019 – Saarland

Förderung für Wohnhaus in Saarlouis

Denkmalgeschütztes Wohnhaus in der Titzstraße in Saarlouis © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Stiege im denkmalgeschützten Wohnhaus in der Titzstraße in Saarlouis © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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DSD fördert Fenster und Haustür

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, 50.000 Euro für die Restaurierung der Fenster und der Haustür des Bürgerhauses Titzstraße 10 in Saarlouis zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht die Denkmaleigentümer in diesen Tagen. Das um 1900 von dem regional renommierten, späthistoristischen Architekten Carl Friedrich Christian Schlück errichtete Bürgerhaus ist eines der über 50 Denkmale, die die private DSD durch Spenden ihrer rund 200.000 Förderer und dank der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte.

Das Wohnhaus des Erbauers Peter Maus steht am südöstlichen Rand des Stadtkerns von Saarlouis. Es gehört zu einer Blockrandbebauung mit innerem Gartenbereich. Die späthistoristische Villa besteht aus zwei Hauptgeschossen und einem Dachgeschoss. Über dem bossierten Sockel mit Gesims erhebt sich die verputzte Fassade. Die Fenster sind aufwendig mit Sandsteinrahmungen geschmückt, während die restliche Fassade ungegliedert ist. Von Konsolen gestützte Korbbögenprofile im Erdgeschoss, Eselsrücken an den Rechteckfenstern im Obergeschoss und die profilierten Sohlbänke demonstrieren den gestalterischen Anspruch. Der aus mehreren Baukörpern komponierte, malerische Bau wird von einer bewegten Dachlandschaft mit quer zur Traufe gestellten Walmdach bedeckt. Der rundbogige Zugang mit Scheitelstein und Terrazzotreppe ist zurückgesetzt am Durchgang zum Garten zu finden. Dem im Krieg eingerichteten Luftschutzraum baute man in der Nachkriegszeit am rückwärtigen Ausgang zum Garten hin einen Vorraum an.

Im Inneren haben sich aus der Bauzeit das Treppenhaus mit gedrechseltem Geländer, Wohnungstüranlage und Terrazzoboden, Stuckdecken und nicht zuletzt einige florale Wandmalereien erhalten. Besonders erwähnenswert sind die bleigefassten Farbglasfenster im Treppenhaus und die originale bauzeitliche Haustür.

Das im ehemaligen Festungsgraben der Stadt errichtete villenartige Haus erwarb nach längerem Leerstand eine junge Familie, die es sach- und denkmalgerecht instandsetzen und modernisieren lassen will. Dazu beauftragten sie einen Restaurator, der die Voruntersuchungen vorbildlich dokumentierte. Dabei kamen auch die ursprünglichen Wandfassungen zu Tage. Die Schablonen- und freihändigen floralen Malereien werden nun restauriert. Auch verschiedene bauzeitliche Fenster können erhalten werden.

Da das Dach sehr schadhaft war, haben die Arbeiten bereits begonnen.