12.12.2013 – Presse

Förderverträge für Schloss Neuenhof und die ehemalige Maschinenfabrik Hesse & Jäger in Lüdenscheid

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Kurzfassung: Am 16. Dezember 2013 kann Hans-Joachim von Buchka vom Ortskuratorium Dortmund der DSD in Lüdenscheid im Beisein eines Vertreters von WestLotto gleich zwei Förderverträge der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringen. Den Vertrag über 120.000 Euro für die Dach- und Fassadensanierung der Hallen der Maschinenfabrik Hesse & Jäger nimmt Brigitte Klein vom Verein Turbo-Schnecken Lüdenscheid e.V. um 14.30 Uhr vor Ort entgegen, und Alhard Graf von dem Bussche-Kessell nimmt um 16.00 Uhr den Vertrag über 50.000 Euro für die Deckung des Hauptdachs von Schloss Neuenhof ebendort entgegen. Die beiden recht unterschiedlichen Denkmale gehören zu den über 330 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank individueller Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Schloss Neuenhof (c) Gehrmann/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Schloss Neuenhof im september 2012 (c) Gehrmann/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Am Montag, den 16. Dezember 2013 kann Hans-Joachim von Buchka vom Ortskuratorium Dortmund der DSD in Lüdenscheid im Märkischen Kreis im Beisein eines Vertreters von WestLotto gleich zwei Förderverträge der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringen. Den Vertrag über 120.000 Euro für die Dach- und Fassadensanierung der Hallen der Maschinenfabrik Hesse & Jäger nimmt Brigitte Klein vom Verein Turbo-Schnecken Lüdenscheid e.V. um 14.30 Uhr dort vor Ort entgegen, und Alhard Graf von dem Bussche-Kessell nimmt um 16.00 Uhr den Vertrag über 50.000 Euro für die Deckung des Hauptdachs von Schloss Neuenhof ebendort entgegen.

Die ehemalige Fabrik Hesse & Jäger beschäftigte sich anfangs mit der Knopfproduktion als einem der wichtigsten Industriezweige in Lüdenscheid. Später stellten die Eigentümer die Produktion auf Maschinen für die Drahtindustrie um. Heute besteht die Anlage aus sechs Bauteilen, von denen die Glühhalle und die Walzhalle 2002 unter Denkmalschutz gestellt wurden und künftig als multifunktionaler Vereins- und Veranstaltungsort genutzt werden. Die beiden giebelständigen, aus Backstein errichteten Hallen, für die erste Pläne aus den Jahren 1895/1896 existieren, bilden das Kernstück der Anlage. Sie sind traufseitig miteinander verbunden. Die 33 Meter lange und 21 Meter breite Walzhalle ist der größere der beiden Baukörper. Die Glühhalle ist 14,5 Meter lang und 11,3 Meter breit. Während die Walzhalle ein Mansardgiebeldach deckt, ist es bei der Glühhalle ein Satteldach. Die unterschiedliche Dachgestaltung folgt der Funktion der Hallen. Das dicht durchfensterte Mansarddach sollte eine bessere Belichtung gewährleisten, die Trichterform des Satteldaches diente dem Abziehen der Gase. Die baukünstlerische Qualität der Gebäude ist ein sprechendes Zeugnis für die Reformbewegung vor dem Ersten Weltkrieg, deren äußeres Zeichen der Jugendstil war. Viele Anregungen der englischen Arts & Crafts-Bewegung wurden hier aufgenommen, die maßgeblich Henry van der Velde in Deutschland eingeführt hatte.

Schloss Neuenhof, einer der stattlichsten Barockbauten im märkischen Sauerland, wurde nach einem Brand 1693 von Johann Leopold von Neuhoff über dem Kellergeschoß der Vorgängerbauten vergrößert wieder errichtet. Das repräsentative Haupthaus liegt, von Wasser umgeben, auf einer Insel und ist nur von der Vorburg über eine Steinbrücke zugänglich. Den Wirtschaftshof fassen zweigeschossige Ökonomiegebäude. Das schlicht verputzte, zweigeschossige Herrenhaus steht auf einem Bruchsteinsockel. Den Eingangsrisalit flankieren wuchtige, quadratische Ecktürme mit Welschen Hauben, Laternen und Wetterfahnen. Ein hohes Walmdach deckt den Bau. Im Inneren finden sich qualitätsvolle stuckierte Decken und Kamine, Schnitzereien an den Türen, Fenster und Einbauschränke. Nach Westen hin wurde das Haus durch einen Gartensaal erweitert. Der Garten erstreckt sich hinter dem Haus und ist über eine Brücke zu erreichen.

Beide Lüdenscheider Denkmale gehören zu den über 330 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.