Die ehemalige Klosterkirche des Kapuzinerordens in Überlingen entstand von 1650 bis 1658 innerhalb der Stadtmauern, nachdem zwei Klosteranlagen der seit 1619 in Überlingen ansässigen Kapuziner vor der Stadt zerstört worden waren. Die den Ordensregeln entsprechend recht einfache Saalkirche besitzt einen langgestreckten Rechteckchor. Er unterteilt in das Presbyterium und den Psallierchor. Beide Chorteile waren ursprünglich gewölbt.
Die angrenzenden Kapellen- und Klosterbauten sind nicht erhalten. Sie wurden abgerissen, nachdem das Kloster 1808 profaniert worden war. Die Kirche wurde im 19. Jahrhundert umgebaut, Dachreiter und Chorgewölbe entfernt. Zwischendecken im Inneren, neue Fenster und Türen ermöglichten eine Nutzung zu Lagerzwecken. Die Stadt will hier nun ein städtisches Kulturzentrum für Sommertheater, Tagungen, Konzerte und Versammlungen einrichten, das spätestens 2020 zur Landesgartenschau fertig sein soll.
Das ehemalige Kapuzinerkloster gehört zu den über 240 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.