27.08.2015 – Presse , Niedersachsen

Fördervertrag der DSD für die Parkanlage von Schloss Clemenswerth in Sögel

Reparaturen am Herz der Anlage

Kurzfassung: Eine frohe Nachricht für Landrat Reinhard Winter. In diesen Tagen erhält er einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 25.000 Euro. Damit unterstützt die Denkmalschutzstiftung die Restaurierung der Parkanlagen von Schloss Clemenswerth in Sögel im Emsland. Das im 18. Jahrhundert errichtete Schloss gehört seit 2006 zu den über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Schloss Clemenswerth in Sögel © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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SchlossClemenswerth

Schloss Clemenswerth in Sögel © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Langfassung: Eine frohe Nachricht für Landrat Reinhard Winter. In diesen Tagen erhält er einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 25.000 Euro. Damit unterstützt die Denkmalschutzstiftung die Restaurierung der Parkanlagen von Schloss Clemenswerth in Sögel im Emsland. Die Arbeiten werden auch vom Bund, vom Land und von der VGH-Stiftung Hannover unterstützt.

Seit dem Mittelalter war die Hügellandschaft im nördlichen Emsland, der sogenannte Hümmling, das fürstliche Jagdgehege der Bischöfe von Münster. Clemens August von Bayern ließ dort von 1736 bis 1747 nach Plänen des Architekten Johann Conrad Schlaun Schloss Clemenswerth inmitten einer rund 60 Hektar großen Parkanlage errichten. Nach seinem Tod 1761 wurde Clemenswerth zunächst vermietet, dann sich selbst überlassen, schließlich zur Einquartierung von Soldaten genutzt. Im frühen 18. Jahrhundert gelangte Clemenswerth in den Besitz des Herzogshauses Arenberg. Es wurden klassizistische Umbauten und Ergänzungen vorgenommen. 1967 erwarb der Landkreis das Ensemble, 2000 auch die Parkanlage.

Das Gesamtkonzept von Park und Schloss beruht auf dem achtstrahligen Jagdstern, dessen Hauptachse von West nach Ost verläuft. Er beginnt im Ort und endet am großen Wasserbassin. Den Berührungspunkt der Hauptallee mit dem Park markiert im Westen der halbrunde eingeschossige Marstall, die östliche Alleen-Diagonale endet mit achsial angelegten Rundbecken, die durch Kanäle mit einem mittleren, nierenförmigen Becken verbunden sind.

Im Zentrum des Sterns liegt der kreuzförmige, zweigeschossige Corps de logis, den sieben gleichartige eingeschossige Pavillons mit Mansarddächern sowie eine etwas größere Kapelle umstehen. Den außen achteckigen und innen runden Schlossbau mit seiner leicht rund vorschwingenden Hauptfassade dominiert der Festsaal im Erdgeschoss mit seinem Marmorfußboden, den Marmorkaminen, geschnitzten Türen mit gemalten Supraporten und dem italienischen Stuck mit Jagdmotiven und Chinoiserien. Das Deckengemälde zeigt die in den Wolken jagende Diana.

Schlaun ließ von den 16 Flächen des Schlossbaus acht Alleen zu den im Rund um das Schloss gebauten Pavillons ausgehen. Die gleichartigen Bauten bestehen aus Backstein mit Felder- und Blendengliederungen aus Werkstein. Die Pavillons führen den Namen des Kurfürsten und die seiner Bistümer Köln, Münster, Paderborn, Hildesheim, Osnabrück sowie des Deutschordenssitzes Mergentheim. Sie dienten als Bibliothek, Küche, Kavaliers- und Wachhäuschen. Die Anlage präsentiert sich so in gewisser Weise als das gebaute Abbild des absolutistischen Staates.

Der Wegstern entstand 1739. Die platzartige Umpflasterung des zentralen Schlossbaus wurde mit regionaltypischem Kieselsteinpflaster ausgeführt. Zehn Jahre später baute man mittig eine Plattenreihe aus regionalem Huckeberger Sandstein ein. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts entstand der umlaufende Rundweg, der die einzelnen Pavillons verbindet und das Flanieren erleichtert.

Schloss Clemenswerth gehört seit 2006 zu den über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.