28.01.2020 – Bayern

Fördervertrag für Augsburgs Stadtmauer

Pressetermin mit Eva Weber und Günter Billenstein

Am Donnerstag, den 30. Januar 2020 um 10.30 Uhr überbringt Rudolf Amann, Ortskurator Augsburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Lotto Bayern bei einem Pressetermin vor Ort einen symbolischen Fördervertrag über 50.000 Euro für die Instandsetzung der Stadtmauer im Abschnitt Luginsland bis Fischertor an Bürgermeisterin Eva Weber. Mit von der Partie ist auch der Leiter des Hochbauamtes, Günter Billenstein. Die Augsburger Stadtmauer gehört zu den über 450 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Das Fischertor ist ein Stadttor der ehemaligen Ringmauer von Augsburg und befindet sich im Nordwesten der Altstadt. Es verbindet heute die Frauentorstraße mit der Thommstraße. Die Stadtmauer an der Thommstraße spannt sich zwischen dem Fischertor und der Bastion Luginsland. Bereits seit dem 14. Jahrhundert befindet sich an dieser Stelle eine Einlasspforte. 1453 kam eine Holzbrücke über den Stadtgraben hinzu. Jenseits des Tores erstreckte sich die Vorstadt der Fischer. 1609 wurde das Fischertor, ein Nebeneinlass, vom Stadtbaumeister Elias Holl erneuert und mit zwei weiteren Stockwerken versehen. 100 Jahre später wurde das Fischertor nahezu vollständig zerstört, doch bereits sechs Jahre später wiederaufgebaut. Nach 1764 nahm der Verkehr so stark ab, so dass das Tor 1770 geschlossen wurde. 1924 wurde das verschlossene Stadttor abgebrochen. Ein neues Bauwerk mit einem weitgeschwungenen Einlass sowie zwei beidseitigen Torbögen errichtete Stadtbaurat Otto Holzer 1924.

Die Bastion Luginsland ist neben der Roten-Torwallanlage die wohl am besten erhaltene Bastion der Stadt. Über die Jahrhunderte hinweg wurde sie mehrfach schwer beschädigt. Nach Jahren der Umgestaltung wurde die Bastion nicht abgetragen, sondern blieb erhalten und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts sogar einer umfangreichen Sanierung unterzogen, die die einst kriegerische Bastion in ein kleines Naherholungsgebiet verwandelte. Den Namen erhielt das Bollwerk wohl wegen seiner exponierten Lage auf dem höchsten Punkt der Augsburger Hochterrasse.

Die Stadtmauer besteht aus Backsteinen und Kalkmörtel mit grobem Zuschlag. Wahrscheinlich waren die Fugen „verbandelt“ bzw. die Flächen überschlämmt und verputzt. Heute ist die Stadtmauer größtenteils unverputzt. Die exponierten Wandbereiche bedürfen der Rückverankerung in das anstehende Gelände, während die freistehenden Wandflächen mittels vertikal angeordneter vorgespannter Zuganker stabilisiert werden sollen. Entlang der Mauer soll ein Schotterrasenbereich für eine bessere Zugänglichkeit sorgen.