28.10.2019 – Nordrhein-Westfalen

Fördervertrag für die künftige Naturschutzstation Haus Wildenrath

Natur- trifft Denkmalschutz

Mit 50.000 Euro beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an der Gesamtinstandsetzung der Naturschutzstation Haus Wildenrath e.V. in Wildenrath. Den dazugehörenden Fördervertrag überbringt Roland Tauber, Ortskurator Jülich/Jülicher Land der DSD, bei einem Foto- und Pressetermin am Mittwoch, den 30. Oktober 2019 um 16.00 Uhr im Beisein von Nicole Beutgen-Kuttner von WestLotto vor Ort an Christine Karneth, die erste Beigeordnete der Stadt Wegberg. Die Förderung wird möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist.

Haus Wildenrath liegt im Schaagbachtal. Die Hofanlage geht auf einen mittelalterlichen Fronhof der Grafen von Wassenberg zurück. Der Hof bestand vermutlich aus einer Wasserburg mit Vorburg und den umgebenden Wassergräben. Heute ist die im Kern aus dem 18. Jahrhundert stammende Anlage ein offener Vierkanthof. Die Hofansicht des zweigeschossigen Haupthauses gliedern symmetrisch Stichbogenfenster. Zugänglich ist das Haus durch eine zweiflügelige Tür mit Oberlicht, die von einem Natursteingewände mit flachem Dreiecksabschluss bekrönt wird. Die giebelseitige Ostfassade besteht ab dem ersten Obergeschoss aus Fachwerk. Ein Satteldach deckt den Bau. Eingeschossige Fachwerk-Wirtschaftsbauten mit Backsteinausmauerung umschließen den Hof. Die Bauten wurden kontinuierlich umgestaltet, das Haupthaus nach 1836 aus Ziegelmauerwerk errichtet. Gravierend waren die Umbauten der 1960er-Jahre.

Als sich die Landwirtschaft auf dem Hof nicht mehr rentierte, erwarb ihn die Gemeinde Wildenrath. 1970 wurde ein Umweltbildungszentrum für den Naturschutz in Haus Wildenrath eingerichtet, im Jahr 2003 übernahm der Naturschutzbund Deutschland die Trägerschaft. Das derzeit leerstehende Haus soll künftig für den Betrieb der Naturschutzstation Haus Wildenrath genutzt werden. Die Naturschutzstation ist bereits ein beliebtes Ausflugsziel für Schulklassen, Kindergartengruppen und Familien. Sie liegt im Naturpark Maas-Schwalm-Nette, der teilweise zur Bundesrepublik, teilweise zu den Niederlanden gehört. Besucher aus beiden Ländern informieren sich über die Flora und Fauna der Grenzregion.

Viele Um- und Einbauten stören nicht nur das historische Erscheinungsbild der Hofanlage, sondern schädigten auch die Bausubstanz. Unter einer in den 1960er-Jahren eingezogenen Bodenplatte, hinter Fliesen, Gips- und Kunststoffputzen staute sich Feuchtigkeit und destabilisierte das Holzfachwerk. Auch das Fundament ist durch aufsteigende Nässe geschädigt. Dach, Fenster und Türen sind nicht dicht.