06.04.2019 – Mecklenburg-Vorpommern

Fördervertrag für St. Nikolai in Stralsund

St. Nikolai in Stralsund © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gerber

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St. Nikolai in Stralsund © M.-L. Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Schmerzliche Entdeckung

Am Dienstag, den 9. April 2019 um 11.00 Uhr überbringt Carsten Zillich, Ortskurator Stralsund der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort – Treffpunkt Vorraum Alter Markt – einen Fördervertrag über 15.000 Euro für Zimmererarbeiten bei der Sanierung des Mittelschiffs und des östlichen Seitenschiffs der St. Nikolaikirche in Stralsund an Pastor Dietmar Mahnke. Möglich wurde die Förderung dank zweckgebundener Spenden und der Lotterie GlücksSpirale. Die Nikolaikirche ist eines der über 530 Projekte, die die DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

Kurz nach Verleihung des Stadtrechts 1234 begann man in Stralsund mit dem Bau der Stadtkirche St. Nikolai. Schon kurze Zeit später zerstört, wurde das Gotteshaus ab 1270 von Grund auf als "moderne" hochgotische, querschifflose Basilika mit Kapellenkranz und Doppelturmanlage neu errichtet. Die beiden Türme – der nördliche seit dem Stadtbrand 1662 flach gedeckt, der südliche 1667 mit einer barocken Haube versehen – prägen das Stadtbild.

Als Hauptkirche der mächtigen und reichen Hansestadt statteten sowohl einzelne Patrizier als auch die Zünfte den Kirchenbau reich aus. Von den 59 Altarstiftungen vor dem Bildersturm der Reformation 1525 sind heute noch sieben erhalten. Ebenso die Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert, zahlreiche Skulpturen, das Gestühl und eine Vielzahl von prächtigen Grabplatten und Epitaphien. Die astronomische Uhr ist laut ihrer lateinischen Inschrift als die älteste astronomische Uhr in Deutschland datierbar: "Im Jahre 1394, am Tage des Heiligen Nikolaus, wurde dieses Werk von Nikolaus Lilienfeld vollendet. Betet für den Verfertiger und Stifter, welche es mit Fleiß geschaffen haben."

Es wurden starke Holzschädigungen in Teilbereichen des gesamten Dachtragwerks entdeckt, die durch eine undichte Dachhaut entstanden. Nach dem Beginn der Dachsanierung 2011 wurden gravierende Fehler erkannt, so dass eine "Echte Hausschwamm"-Sanierung des Holz-Dachtragwerks und die Erneuerung der Dachhaut sowie der Obergadenfenster in die Maßnahmen einbezogen werden mussten. Die Sanierung erfolgt streifenweise, also Hochschiff und Kirchenschiff gemeinsam in kleinen Abschnitten.