23.10.2020 – Niedersachsen

Forstpark in Bad Bentheim wird DSD-Förderprojekt

Forstpark in Bad Bentheim © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Höltingstuhl im Forstpark in Bad Bentheim © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Ausstattung und Wegeführung werden restauriert

Wegen der kulturellen Bedeutung und um eine Wanderverbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen der Innenstadt mit dem Bentheimer Schloss und den Kuranlagen sowie dem Forstpark langfristig sicherzustellen, sollen jetzt die Ausstattung und die Wegeführung des Bad Bentheimer Forststerns restauriert werden. Dazu stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 25.000 Euro bereit. Die geplanten Maßnahmen umfassen die steinmetzmäßige Sanierung und Sicherung der beiden sandsteinernen Staffagen und die Freistellung eines zugewachsenen Waldwegs, der auf die Funkenpyramide zuführt.

Nördlich der Innenstadt und der schlossartig ausgebauten Höhenburg Bad Bentheims liegt der Forstpark in der Nähe der Badeanlage mit ihrer Mineraltherme im Kurpark. Den Forst selbst durchziehen breite Straßen. Erst auf den zweiten Blick ist der barocke Jagdstern erkennbar. Dieses Element der Garten- und Landschaftsgestaltung markiert den Mittelpunkt sternförmig sich kreuzender Alleen, Sichtachsen und Schneisen, das bei der herrschaftlichen Jagd als Orientierungshilfe diente. Oft waren sie eine Fortsetzung barocker Gartenanlagen in die Natur hinein, die man sich durch die geometrische Erschließung untertan zu machen suchte. Staffagebauten verzierten sie.

In Bad Bentheim ließ der Graf zu Manderscheid-Blankenheim vor dem auf einem Geländesporn gelegenen Schloss 1694 eine barocke Parkanlage, den heutigen Schlosspark, anlegen. Spätestens in den 1710er Jahren wurde die weitere Umgebung und der Bentheimer Wald einbezogen. Ursprünglich markierten sieben Monumente die Eck- und Kreuzungspunkte des Jagdsterns, darunter drei noch erhaltene Monumente: der Höltingstuhl, die Funkenpyramide und eine Sandsteinpyramide, die zeitweise andernorts aufgestellt war. Diese Staffagebauten weisen neben den Wegen und mit Schildern versehen die Wanderer und Spaziergänger auf die einstige Funktion des Areals hin.

Der Höltingstuhl steht an einem alten Gerichtsplatz des gräflichen Holzrichters, der Recht über Forstangelegenheiten sprach. Es handelt sich um einen rechteckigen Sandsteinblock mit prächtiger Wappenkartusche, die von einem von Voluten begleiteten Inschriftenfeld bekrönt wird. Die spitze Funkenpyramide aus demselben Bentheimer Sandstein erhebt sich über einem hohen Sockelgeschoss und wird ebenfalls von Wappenkartuschen geschmückt.

Weitere Informationen: www.denkmalschutz.de/denkmal/forstpark-bad-bentheim.html