07.09.2011 – Presse

Fortbildung für internationale Künstler

Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Restaurierung von Burg Engelsdorf in Aldenhoven

Kurzfassung: Roland Tauber, Ortskurator Jülich/Jülicher Land der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt am 11. September 2011 um 12.00 Uhr vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die weitere Instandsetzung von Burg Engelsdorf in Aldenhoven an die Eigentümer Maria und Juan Fernandez. Die mittelalterliche ehemalige Wasserburg ist eines von über 270 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Dazu gehören unter anderem Schloss Barntrup, die Windmühle in Ennigerloh und Hof Grube in Lüdinghausen.

Langfassung: Nachdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr die Eigentümerfamilie von Burg Engelsdorf in Aldenhoven im Landkreis Düren bei der Dachsanierung des Nordturms unterstützt hat, folgt nun die Instandsetzung des Palas und des Treppenturms mit der histo­risch bedeutenden Spindeltreppe, die vermutlich älter als der Turm ist. Den Fördervertrag, diesmal in Höhe von 50.000 Euro, überbringt Roland Tauber, Ortskurator Jülich/Jülicher Land, am Sonntag, den 11. September 2011 um 12.00 Uhr vor Ort an die Eigentümer Maria und Juan Fernandez. Das engagierte Ehepaar, das selbst hohe Summen für die Restaurierungs­arbeiten beisteuert und jährlich für internationale junge Künstler auf der Burg Weiterbildungsmöglichkeiten anbietet, erhält bei den aufwändigen Arbeiten auch Unterstützung von Bund, Bezirksregierung und Kommune.

Burg Engelsdorf fand 1076 erstmalig urkundlich Erwähnung. Die Gräben der früheren zweiteiligen Wasserburg sind jedoch trockengefallen. Heute besteht die Veste aus einer Vorburg mit zwei seit 1980 zu Ateliers mit Formen- und Bronzegießerei ausgebauten Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. Jahrhundert und der Hauptburg.

Die spätmittelalterliche Hauptburg wurde als zweiflügelige Winkelanlage in Backstein errichtet. Sie verfügt über einen quadratischen Treppenturm in der Ecke des Hofes und einem runden, gotischen Wehrturm, der der nordöstlichen Außenecke vorgelagert ist. Den zweigeschossigen Nordwestflügel baute man 1526 vermutlich unter dem Einfluss Herzog Wilhelms V. von Jülich, Kleve und Berg als Palas aus. Er zeigt auf seiner Feldseite die nahezu original erhaltene Gliederung dieser Zeit mit Kreuz- und Querstockfenstern. Reste von Schartenfenstern und Abwurferkern dokumentieren zudem den Verteidigungscharakter der Anlage.

Der steinerne Türsturz über dem einstigen Haupteingang im Hofbereich trägt die Jahreszahl 1526 und eine Inschrift in Minuskeln. Im Inneren finden sich Bauspuren von Kaminen und eine Altarnische. Im 19. Jahrhundert wurden die Treppengiebel des Palas abgetragen und über einer sehr flachen Dachneigung ein neuer Dachstuhl errichtet. Der Nordostflügel der Burg wurde im 19. Jahrhundert stark umgebaut und erhielt für die Zeit typische Stichbogenfenster und ein flaches Satteldach. An einer Giebelseite dieses Flügels sind hohe Mauerreste eines Anbaus mit einem Ecktürmchen und einem Schartenfenster erhalten.

Da der Palasflügel und der angrenzende ältere, dreigeschossige Wehrturm mit zwei gotischen Rippenbogengewölben im aufgehenden Mauerwerk noch weitgehend original erhalten sind und auch die Struktur der Anlage mit den Gräben in der Topografie nachvollziehbar ist, besitzt das Ensemble trotz Umbauten besondere burgengeschichtliche und lokalhistorische Bedeutung.

Burg Engelsdorf ist nunmehr eines von über 270 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Dazu gehören unter anderem Schloss Barntrup, die Windmühle in Ennigerloh und Hof Grube in Lüdinghausen.

Bonn, den 7. September 2011/Schi