19.11.2015 – Bayern

Fünfter DSD-Fördervertrag für St. Jakob in Straubing

Folgenreich für Bayern

Für die Restaurierung der Terracottafiguren am Trichter- und am Figurenportal der Basilika St. Jakob in Straubing stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr erneut dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, weitere 50.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Dekan Jakob Hoffmann in diesen Tagen. Das Projekt wird auch wieder von der Diözese, dem Land, der Kommune und der Bayerischen Landesstiftung unterstützt. Die DSD förderte St. Jakob in Straubing bereits vier Mal. 2005 und 2007 unterstützte sie die Fensterrestaurierung, 2012 die Restaurierung der barocken Hochwandmalereien und im letzten Jahr die Instandsetzung der Portale und Portalvorhallen. Die Kirche ist eines von über 330 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

St. Jakob in Straubing © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Zimpel

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St. Jakob, eine der größten Hallenkirchen Bayerns, wurde um 1400 im gotischen Stil errichtet. Der Chor wurde um 1423, das Langhaus 1512 vollendet. Überragt wird der Kirchenbau von einem knapp 95 Meter hohen Turm mit schlanker, spitzer Zwiebelhaube. Die imposante Halle hat drei gleich hohe Kirchenschiffe und einen Umgangschor. Die hier erstmals erfolgte Einfügung eines Kranzes gleichförmiger Ersatzkapellen am Chorumgang, vor allem entlang der Seitenschiffe, war folgenreich für die weitere Entwicklung der altbayerischen Sakralarchitektur. Die zwanzig Seitenkapellen wurden überwiegend von Straubinger Patrizierfamilien ausgeschmückt. Zwischen 1892 und 1908 regotisierte man den Kircheninnenraum maßvoll und fasste ihn 1964 neu.

Aus der mittelalterlichen Ausstattungsphase haben sich Heiligenfiguren und Grabplatten, fragmentarische Wandgemälde und die Malerei in der Vorsakristei mit insgesamt sieben gotischen Wandmalereien erhalten. Bei der Ausgestaltung der Seitenkapellen wirkten sowohl die Brüder Asam mit als auch die Freskenmaler Joseph Anton Metz und Johann Adam Schöpf. Im Rokoko arbeitete hier Johann Georg Bergmüller, einer der besten Rokokomaler Süddeutschlands, der das Altarbild und das Antependium in der Katharinenkapelle schuf. Eine weitere glanzvolle Schöpfung ist die Rokoko-Kanzel von Wenzel Myrowsky. Mathias Obermayr schließlich, der wohl bedeutendste Straubinger Künstler des 18. Jahrhunderts, wirkte in den Kapellen.

In den Glasgemälden der Jakobikirche lässt sich die Entwicklung der bayerischen Glasmalerei vom frühen 15. bis zum 19. Jahrhundert ablesen. Bei den 38 Glasfenstern, die Straubinger Honoratioren zwischen 1895 und 1908 stifteten, handelt es sich in Komposition, Dekor und Farbigkeit um einen außerordentlich reich gestalteten Fensterbestand der Gründerzeit.