18.04.2018 – Niedersachsen

Gartenmauer am Kavalierhaus in Gifhorn wird restauriert

Kavalierhaus in Gifhorn © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Mauerwerk am Kavalierhaus in Gifhorn © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Rückseite im Stil der Weserrenaissance

In diesen Tagen erreicht Vorstandsmitglied Klaus Gmyrek von der Bürgerstiftung Kavalierhaus ein dritter Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für denkmalpflegerische Arbeiten am Kavalierhaus in Gifhorn. Damit stehen weitere 5.000 Euro für die Restaurierung der historischen Gartenmauer aus dem 16. Jahrhundert zur Verfügung. Die DSD stellte bereits 2009 und 2010 für Dachdeckung, Dachentwässerung und Schornsteinsanierung sowie die Sanierung der Fenster und Türen insgesamt 75.000 Euro bereit.

Das erstmals 1213 urkundlich erwähnte Gifhorn liegt verkehrsgünstig an der Kreuzung der Lüneburg-Braunschweiger Salzstraße und der Verbindung von Magdeburg nach Celle zwischen den Flüssen Ise und Aller. Das Straßendorf bestand zunächst nur aus einer Burg und der herzoglich-braunschweigischen Vogtei. Während der Hildesheimer Stiftsfehde 1519 wurde die Stadt fast vollständig vernichtet. Somit ist das 1546 für den herzoglichen Hofmarschall erbaute Kavalierhaus wohl das älteste Bürgerhaus der Stadt.

Die steinerne, verputzte Giebelfassade mit Segmentbogenfenstern, Welschen Giebeln und Utlucht ist zum Steinweg hin ausgerichtet. Die deutlichen stilistischen Ähnlichkeiten mit dem Gifhorner Schloss lassen als ausführenden Architekten an den auch dort mit der Leitung der Bauarbeiten betrauten Bau- und Festungsmeister Michael Clare denken. Die Rückseite des im Stil der Weserrenaissance gehaltenen Fachwerkgebäudes mit seiner massiven Giebelfassade ist in Ständerbauweise errichtet. Eindrucksvoll sind der Gewölbekeller und der hohe, in wesentlichen Teilen noch originale, als Speicher genutzte Dachboden.

Das Gebäude beherbergt seit der gelungenen Restaurierung Ausstellungsräume, die Stadtinformation und eine Büroeinheit im Erdgeschoss und das Museum für bürgerliche Wohnkultur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Obergeschoss.

Das Kavalierhaus ist eines von über 380 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.