26.11.2021 – Nordrhein-Westfalen

Gaststätte in Goch Pfalzdorf wird mit DSD-Hilfe gründlich saniert

Die einzige pfälzische Sprachinsel am Niederrhein

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro an der Gesamtsanierung einer Gaststätte und Hofanlage in Goch-Pfalzdorf. Sie zählt nunmehr zu den über 500 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Zentral im Ortskern der Streusiedlung Pfalzdorf, die zu Goch gehört, liegt an der Kreuzung der Motzfeldstraße und der Kirchstraße, in der Nähe der evangelischen Kirche, die einstige Gaststätte "Pfälzerhaus" mit Saal und Hofanlage.

Friedrich der Große unterstützte ab 1741 die Ansiedlung evangelischer Glaubensflüchtlinge aus dem pfälzer Hunsrück auf der Gocher Heide. Die Kolonisten benannten ihren neuen Wohnort nach ihrer ursprünglichen Heimat Pfalzdorf. Als evangelische Enklave am überwiegend katholisch geprägten Niederrhein blieben die Siedler weitgehend unter sich. Bis heute haben sie ihren Dialekt erhalten, so dass Pfalzdorf die einzige pfälzische Sprachinsel am Niederrhein geworden ist.

Der langgezogene zweigeschossige Gasthof an der Kirchstraße stammt im Kern aus dieser Siedlungsperiode des 18. Jahrhunderts. Er steht auf einem hohen Sockel und wurde aus unverputztem Backstein errichtet. Der Gasthof diente im Obergeschoss auch als Wohnhaus und ein Teil des Erdgeschosses wurde als Laden genutzt.

Kennzeichnend sind die symmetrischen Hochrechteckfenster, deren Fensterläden teilweise erhalten sind. Sie gliedern die Fassade. Zugang ins Innere gewährt in der Hausmitte ein zweiflügeliges Portal mit Werksteingewänden. Ein Walmdach deckt den Bau. Innen haben sich bauzeitliche Fliesenböden und Türen erhalten. Rückwärtig schließt sich ein giebelständiger, in Backstein erbauter, eingeschossiger, langgestreckter Scheunen- und Stallteil aus dem 19. Jahrhundert an.

Die Gaststätte bildet mit dem rückwärtigen Anbau ein t-förmiges Ensemble. Eine ebenfalls in Backstein erbaute Remise liegt entlang der Motzfeldstraße. Links an die Gaststätte angebaut, erhebt sich auf einem hohen Sockel ein langgestreckter, eingeschossiger Saalbau aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hohe, bodentiefe Hochrechteckfenster belichten den backsteinsichtigen Saal, den ebenfalls ein hohes Walmdach deckt.