07.03.2012 – Presse

Gedenkveranstaltung für Gottfried Kiesow in Stralsund

Der Ehrenbürger setzte sich für das Weltkulturerbe Stralsund und Wismar ein 

Kurzfassung: In einer Feierstunde am 9. März 2012 um 16.00 Uhr im Remter des Kulturhistorischen Museums gedenkt die Stadt Stralsund ihres im vorigen Jahr verstorbenen Ehrenbürgers Professor Dr. Dr.-Ing. Gottfried Kiesow. Zu den Rednern gehört die ehemalige Oberbürgermeisterin von Wismar, Dr. Rosemarie Wilcken, die Kiesow im vergangenen Jahr als Vorstandsvorsitzende der von ihm mitgegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) abgelöst hat. Michael Bräuer, DSD-Ortskurator Rostock, hält die Laudatio auf den „Denkmalpfleger aus Leidenschaft“, der gerne dem chinesischen Philosophen Konfuzius beipflichtete, dass derjenige niemals arbeiten muss, dem die eigene Arbeit Freude macht. Kiesows Begeisterung für den Denkmalschutz ist dabei auf viele, gerade junge Menschen übergesprungen. 

Langfassung: In einer öffentlichen Feierstunde am Freitag, den 9. März 2012 um 16.00 Uhr im Remter des Kulturhistorischen Museums gedenkt die Hansestadt Stralsund ihres am 7. November vorigen Jahres in Wiesbaden verstorbenen Ehrenbürgers Professor Dr. Dr.-Ing. Gottfried Kiesow. 

Zu den Rednern bei dem Festakt im Kulturhistorischen Museum gehört nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow auch die ehemalige Oberbürgermeisterin von Wismar, Dr. Rosemarie Wilcken, die Kiesow im vergangenen Jahr als Vorstandsvorsitzende der von ihm mitgegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) abgelöst hat. Michael Bräuer, DSD-Ortskurator Rostock, hält die Laudatio auf den „Denkmalpfleger aus Leidenschaft“, der dem chinesischen Philosophen Konfuzius beipflichtete, dass der niemals arbeiten muss, dem die eigene Arbeit Freude macht. 

Aus der Überzeugung, dass „Denkmalschutz der Dank der Gegenwart an die Vergangenheit und ihr Geschenk an die Zukunft“ sei, widmete der langjährige hessische Landeskonservator sein Leben dem Bemühen um den Erhalt der deutschen Kulturlandschaften, erst in Niedersachsen und Hessen, seit der Wiedervereinigung dann in ganz Deutschland. Unter anderem trug Kiesow maßgeblich dazu bei, dass die Altstädte Stralsund und Wismar vor zehn Jahren in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurden. Daran erinnerte jüngst Stralsunds Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow, als er darauf hinwies, dass "Professor Kiesow sich herausragende Verdienste beim Wiederaufbau unserer historischen Altstadt erworben“ habe. 

Gottfried Kiesow wurde am 7. August 1931 in Altgennin/Kreis Landsberg an der Warthe geboren. Nach der Flucht aus der damaligen DDR 1951 studierte er an der Universität Göttingen Kunstgeschichte, Geschichte und Klassische Archäologie. Anschließend promovierte er über „Das Maßwerk in der deutschen Baukunst bis 1350“. Nach kurzen Stationen in Hannover und Braunschweig wurde Kiesow 1966 zum Präsidenten des Landesamtes für Denkmalpflege in Hessen berufen, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Im März 1994 wählte ihn der Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu seinem Vorsitzenden. Die Arbeit der Stiftung hatte er schon vorher geprägt. Zuletzt wirkte er als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, die seit ihrer Gründung 1985 bislang bundesweit über 4.100 Denkmale mit über 480 Millionen Euro fördern konnte. 

Den Blick für die Details kennzeichnete den Professor. Fünf seiner Bücher im Stiftungsverlag lehren das Sehen. Mit diesen kleinen Werken „Sehen lernen mit Professor Kiesow“ öffnete er vielen interessierten Kunstbeobachtern die Augen für die „geheimen“ Welten der Baukunst. So profilierte sich Kiesow mit seinen zahlreichen Publikationen, Studienreisen, Seminaren, politischen Initiativen und Veranstaltungen und seiner deutlichen und verständlichen Sprache zum bundesweit bekannten Anwalt der Denkmale. Besonders interessiert war Kiesow daran, gerade junge Menschen zu begeistern. „Sie müssen herangeführt werden an die Zeugnisse der Geschichte, Kunst, Technik und Natur, sie sollen Interesse dafür entwickeln und - auch Spaß und Freude am Umgang mit diesen Denkmalen haben. Sie sollen sie als Bestandteil und Bereicherung ihres Lebens erkennen“, so Kiesow. Seine eigene Begeisterung ist dabei auf viele von ihnen übergesprungen. 

Bonn, den 7. März 2012/Schi