Die Ansiedlung Hinte wird erstmals um 1000 erwähnt und war Sitz zweier Häuptlingsfamilien. Von den ursprünglich zwei Burgen wurde die Westerburg 1436 zerstört. Die Osterburg bildet heute mit der nahen ehemaligen Probsteikirche St. Martinus aus dem 16. Jahrhundert, dem Burgpark und der Vorburg ein eindrucksvolles Ensemble.
Der auf einer Wurt liegende Ort Loppersum wird erst 1379 erwähnt, war jedoch schon früher besiedelt und ebenfalls Häuptlingssitz. Die Kirchenfassade der Loppersumer Kirche ist aufwendig gestaltet und wird durch Stützpfeiler, die Lisenen formal ergänzen, gegliedert. Die spitzbogigen Fenster sind symmetrisch angeordnet. Ein breites Traufgesims ist als Zinnenfries ausgeformt und bildet den Übergang zum Dachanschluss. Das Eingangsportal ist reich ornamentiert. Das Innere mit der flach gewölbten Tonnendecke wird durch relativ schlichte Einbauten geprägt. Hier erfolgte eine Neufassung in den 1960er Jahren. Es gibt eine Privatempore, die zur neben der Kirche liegenden Burg gehört.
Im Chorraum befinden sich alte Grabplatten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Kanzel wurde 1865 von einem Greetsieler Handwerksmeister gefertigt. Die einmanualige Orgel mit neun Registern stammt aus dem Jahr 1868. Die Stundenglocke des Dachreiters stammt von 1454 und heißt "Maria". Neben der Kirche steht der Glockenturm, der ins 14. Jahrhundert datiert wird.
Zum Objekt:
Die heutige neugotische Backsteinkirche in Loppersum wurde 1866 über der gotischen Vorgängerkirche errichtet und bildet mit dem freistehenden Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert und dem 1859 erbauten Schloss ein Ensemble. Die drei Glocken des breit gelagerten, zweigeschossigen Glockenturms tragen die Jahreszahlen 1411, 1743 und 1965.