10.09.2018 – Schleswig-Holstein

Glück für St. Jürgen zu Grube

DSD-Fördervertrag für die Traufpflasterungen

Am Dienstag, den 11. September 2018 um 14.00 Uhr überbringt Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort in der St. Jürgen Kirche zu Grube im Beisein von Florian Blömer von Nordwestlotto einen symbolischen Fördervertrag über 20.000 Euro für die Restaurierung und Wiederherstellung der Traufpflasterungen. Möglich wurde die Förderung durch die Lotterie GlücksSpirale, dessen Destinatär die DSD ist.

St. Jürgen am nördlichen Ortsrand von Grube ist durch die Lage zu einer Landmarke geworden. Die Kirche wurde 1232 erstmals erwähnt. Der Kirchbau – ein längsrechteckiger, flach gedeckter Backsteinsaal aus der Mitte des 13. Jahrhunderts – repräsentiert die Spätform des in Ostholstein in der Frühgotik auftretenden Saaltyps. Die langen, schmalen Spitzbogenfenster in der Ostwand hat man in einer Dreiergruppe von gleicher Höhe mit breiterem Mittelfenster zusammengefasst. Das heute vermauerte Nord- sowie das Südportal in der Saalmitte umgeben hohe, schmale Spitzbogenblenden. Die südliche wurde mit einer Kleeblattblende über dem Durchgang überfangen. Eine Kreuzblende ziert den Ostgiebel. Neben einem barocken Dachreiter überragt der fast schiffsbreite, quadratische Westturm, der wohl spätgotisch ist, mit seinem Walmdach das Kirchenschiff.

Hauptstück der Ausstattung ist der stattliche Schnitzaltar mit zwei beweglichen und zwei feststehenden Flügeln aus der Zeit um 1475. Im Schrein ist die Kreuzigung Christi mit vielen Figuren dargestellt. Vier Heilige und Apostel in den Flügeln stehen in zwei Reihen übereinander. Die qualitätvolle Farbfassung wurde in den 1990er Jahren freigelegt. Die Flügelrückseiten hat der Künstler mit je zwei Szenen aus dem Leben Mariens bemalt sowie der Heiligen Gertrud, Katharina und Jürgen. Sie sind wohl durch das Frühwerk des H. Rode aus Lübeck beeinflusst. Erwähnenswert sind noch der hölzerne Taufengel aus dem Jahr 1769, die bauchige Holzkanzel von 1760, die prächtige Gutsloge von 1657 und das Epitaph Wulff mit einem Knorpelwerkrahmen, der auf das Jahr 1660 datiert wird.

St. Jürgen zu Grube gehört zu den über 190 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.