Langfassung: In diesem Jahr findet die bundesweite Eröffnung des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, den 14. September 2014, um 11.00 Uhr im Ehrenhof des Hamburger Rathauses statt. In der öffentlichen Veranstaltung laden die Beauftragte für Kultur und Medien, Professor Monika Grütters, vertreten durch Dr. Günter Winands, der Erste Bürgermeister der Stadt Hamburg, Olaf Scholz, der Hamburger Landeskonservator Andreas Kellner und die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Dr. Rosemarie Wilcken, interessierte Besucher in der ganzen Republik zum Besuch der mehr als 7.500 geöffneten privaten und öffentlichen Denkmale ein. Hamburg selbst wartet mit 125 geöffneten Denkmalen sowie weiteren Aktionen und besonderen Angeboten auf.
Der Kaispeicher B in der Hafen City ist der größte und älteste Speicher im Freihafen. Er wurde 1878/1879 von Hanssen & Meerwein in neogotischem Stil als Silo- und Bodenspeicher erbaut. 2006 baute ihn die Architektin Mirjana Markovic um zum "Internationalen Maritimen Museum", das 2008 mit der größten maritimen Privatsammlung der Welt auf neun Speicherböden eröffnet wurde. Zum Tag des offenen Denkmals lädt eine Führung um 14.00 Uhr unter anderem auf das sonst verschlossene Deck 10 mit seinem weiten Panoramablick auf Speicherstadt und HafenCity ein. Ab 13.00 Uhr informiert das Ortskuratorium Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit einem eigenen Stand über die Arbeit der bundesweit tätigen privaten Denkmalstiftung.
Ein Kleinod der besonderen Art lässt sich am Denkmaltag in der Nincoper Str. 45 in Neuenfelde zwischen 12.00 Uhr und 18.00 Uhr besichtigen. Die sogenannte Prunkpforte ist Bestandteil des Hufnerhauses, das der Bauinschrift zufolge nach einem Brand 1778 neu errichtet wurde. Das Anwesen steht auf einer flutsicheren Wurt, die auch vor der Jahrhundertflut 1962 schützte. Die für die Altländer Häuser charakteristische Brauttür im Wohnteilgiebel ist mit einem geschnitzten Holzsturz versehen. Die aufwändig restaurierte Prunkpforte, die Ollaner Puurt, ließ der Probst von Finckh 1683 errichten. Sie führt zur Hofzufahrt, die den Entwässerungsgraben überbrückt. In der Durchfahrt ist das Tor mit Löwenköpfen als Schutz der Anwohner und der Ernte und mit Trauben als Symbol der Fruchtbarkeit verziert. Stündlich finden kurze Führungen statt, Treffpunkt ist der Eingang im Giebel.
In der Universitätsklinik Eppendorf sind das Erika- und das Fritz-Schumacher-Haus zu besichtigen. Das Erika-Haus wurde von 1912 bis 1914 von Baudirektor Professor Fritz Schumacher als Mutterhaus für den Schwestern-Verein der Hamburger Staatskrankenanstalten erbaut. Im Zentralbau gibt es im Erdgeschoss einen Gartensaal und im Obergeschoss einen Festsaal mit zwei Nebensälen. Die expressive Farbgestaltung stammt von dem Künstler Otto Fischer-Trachau, der auch für das von 1913 bis 1915 von Baudirektor Professor Fritz Schumacher für die Pathologie errichtete Fritz Schumacher-Haus die expressive Farbgestaltung der Räume entwickelt hatte. Das Schumacher-Haus diente im Ersten Weltkrieg als Notlazarett und wurde nach 1926 von den medizinischen Instituten genutzt. Nach dem Auszug der Pathologie 2007 begann der Freundes- und Förderkreis des UKE e.V. die Restaurierung mit Sponsorenmitteln und ermöglichte die Einrichtung des Medizinhistorischen Museums Hamburg. Durch das Gebäude führt am Denkmaltag um 11.00 Uhr Professor Dr. A. F. Holstein. Treffpunkt ist der Eingang N 30. Beide Gebäude sind am Denkmaltag von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.