16.05.2019 – Nordrhein-Westfalen

Großes Hoffest auf Gut Heimendahl in Kempen

Gut Heimendahl in Kempen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schroeder

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Ein Wochenende rund ums Handwerk

Das denkmalgeschützte Gut Heimendahl vor den Toren der Stadt Kempen öffnet am Samstag, den 18. Mai 2019 und am Sonntag, den 19. Mai 2019 jeweils von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr zu einem großen Hoffest rund ums Handwerk. Falkner, Glockengießer und Kunsthandwerker präsentieren ihr Gewerk, Oldtimer sorgen für den besonderen Charme und die öffentliche Schafschur ist alljährlich ein Höhepunkt. Daneben erwarten die Besucher Künstlerdarbietungen und ein Familien- und Kinderprogramm mit Tieren zum Anschauen und Anfassen. Gut Heimendahl ist einer der über 90 Archehöfen bundesweit, die sich für die Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen einsetzen.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte erst unlängst für den ersten Restaurierungsabschnitt der Schiefereindeckung auf den Dachflächen des früher Haus Bockdorf genannten Gutshauses 100.000 Euro zur Verfügung. Der Name Bockdorf weist auf ein ehemaliges Buchenwaldgebiet hin. Den Fördervertrag für die derzeit ausgeführten Dachdeckerarbeiten, deren handwerkliche Ausführung herausragend ist, hatte Elisabeth Janssen, Ortskuratorin Düsseldorf der DSD, überbracht, die auch beim Hoffest zugegen ist. Das landschaftsprägende Haus Bockdorf gehört zu den über 460 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Die wasserumwehrte Hofanlage zwischen Krefeld und Kempen wird erstmals 1358 urkundlich erwähnt. Verschiedene Besitzerwechsel führten im Lauf der Jahrhunderte zu baulichen Um- und Ausbauten. 1801 kaufte der Krefelder Fabrikant und Geheime Kommerzienrat Peter von Loewenich das Anwesen und ließ ein klassizistisches Herrenhaus errichten. Knapp siebzig Jahre später erwarb der Geheime Kommerzienrat und Samtfabrikant Hugo Alexander Heimendahl das Gut und ließ das klassizistische Herrenhaus 1880 mit neogotischen Stilelementen gravierend umbauen und Zufahrt und Park umgestalten.

Heute umgibt die Mauern des Herrenhauses ein Backsteinmantel, Eckrisalite krönen die Spitzgiebel. Stark hervortretende Eckquaderungen und Fenstergewände sind in Sandstein gearbeitet. An den Längsseiten wurde ein mit Zinnen bewehrter und mit einem Pyramidendach versehener, weit über das Hausdach ragender Vierecksturm angebaut. Ihn schmücken Sandsteingewände und Neorenaissancezier. Der Haupteingang ist als Säulenportal mit bekrönender Wappenkartusche gestaltet. Im Inneren sind aufwändige Stuckdecken erhalten.