Grundton D-Konzert im ehemaligen Zisterzienserkloster in Fürstenberg/Havel

Langfassung: Auch 2018 begeistert die Benefizkonzertreihe „Grundton D“ des Deutschlandfunks (DLF) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Zuhörer in zehn meist sanierungsbedürftigen Baudenkmalen – und später auch die Konzertfreunde vor den Rundfunkgeräten in ganz Deutschland. Denn „D“ steht ebenso für die bedürftigen Denkmale wie für deutschlandweit. Die Musikveranstaltungen tragen bei den Zuhörern vor Ort und vor den Empfangsgeräten zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei. Denn von den Erlösen aus den Benefizkonzerten profitieren die Bauwerke, in denen sie stattfinden, unmittelbar, von der Berichterstattung über ihre Geschichte und ihre Bedeutung aber dauerhaft der Denkmalschutz im ganzen Land. Am Samstag, den 23. Juni 2018 um 17.00 Uhr gastieren im ehemaligen Zisterzienserkloster Himmelpfort in Fürstenberg/Havel der Gitarrist Ferenc Snétberger, der Kontrabassist Phil Donin und der Schlagzeuger Toni Snétberger. Für die in Bonn ansässige private Denkmalstiftung sind die DLF-Konzerte eine ausgezeichnete Möglichkeit, bekannte und unbekannte Kleinode in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken – eine öffentliche Unterstützung und eine unschätzbare Hilfe für die Denkmalpfleger vor Ort bei ihrem täglichen Bemühen um Verständnis, Unterstützung und Fördermittel. Bislang haben über 270 zum Teil ungewöhnliche Konzertorte die Besucher angelockt.

Wie nahezu alle Denkmale, für die 2018 Konzerte veranstaltet werden, ist auch das ehemalige Zisterzienserkloster in Fürstenberg ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Markgraf Albrecht III. stiftete das Kloster 1299 als seine Grablege. Die Entwicklung wurde jedoch durch die ungünstige Lage im brandenburgisch-mecklenburgischen Grenzgebiet beeinträchtigt. Die Klosterkirche entstand im 14. Jahrhundert als dreischiffige kreuzförmige Backsteinbasilika, in teilweise romanischen Formen. Chor und die Vierung wurden 1663 abgetrennt und zur Dorfkirche ausgebaut. Das zunächst als Scheune genutzte Langhaus ist heute nur noch als Ruine erhalten, es stehen noch die Wände des Mittelschiffs und der Westgiebel bis etwa zur Unterkante der Obergadenfenster. Den Kirchenraum schließt eine Holzbalkendecke. Die Innenausstattung stammt aus der Zeit um 1700. Dazu zählt der hölzerne Altaraufsatz mit einem Abendmahlsrelief. Ursprünglich Teil eines Kanzelaltars, hat man die Kanzel später mit ihren Relieffiguren an der nördlichen Längswand aufgestellt. Im Bereich der heutigen Dorfkirche entstanden vor allem in der Sockelzone durch Feuchtigkeit massive Schäden. Unsachgemäße Fugenreparaturen schädigten die Fassaden, der Westgiebel zeigt erhebliche Risse, außerdem ist die Dachhaut undicht.

Weitere Konzerte finden statt am 3. August 2018 in der Dorfkirche Pinnow in Murchin-Pinnow (Mecklenburg-Vorpommern), am 11. August 2018 im Flensborghus in Flensburg (Schleswig-Holstein), am 2. September 2018 in der ehemaligen Kindler’schen Fabrik in Gomaringen (Baden-Württemberg), am 8. September 2018 am Vorabend des Tags des offenen Denkmals in der Kirche St. Maria im Kapitol in Köln (Nordrhein-Westfalen), am 12. September 2018 in der St. Nicolai-Kirche in Grünhain (Sachsen), am 16. September 2018 in der Dorfkirche St. Johannis in Bretleben (Thüringen) und am 17. September 2018 in der ehemaligen Zisterzienserabtei Pforta in Naumburg (Sachsen-Anhalt).

Weitere Infos unter www.denkmalschutz.de/grundton_d.html.