07.09.2018 – Sachsen-Anhalt

Grundton D-Konzert in der ehemaligen Zisterzienserabtei in Naumburg-Bad Kösen

The King’s Singers musizieren im Baudenkmal

Kurzfassung: Immer wieder neu begeistert die Verbindung von Musik und Architektur die Besucher der Benefizkonzertreihe „Grundton D“, die der Deutschlandfunk (DLF) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) veranstaltet. Erst vor Ort und später vor den Rundfunkgeräten weltweit. Auch 2018 erklingen zehn Konzerte in zehn Baudenkmalen bundesweit. So gastieren am 17. September 2018 um 19.30 Uhr in der ehemaligen Zisterzienserabtei Pforta in Naumburg-Bad Kösen die The King’s Singers. Die Erlöse der zehn hochkarätigen Konzerte kommen gleich den Bauwerken zugute, in denen sie stattfinden. Für die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist Grundton D eine großartige Möglichkeit, für bekannte und unbekannte Kleinode die Werbetrommel zu rühren. Die Konzerte und Berichte über die Aufführungsorte werden vom Deutschlandfunk bundesweit ausgestrahlt, das Konzert in Naumburg am 3. März 2019.

The King’s Singers musizieren in der ehemaligen Zisterzienserabtei Pforta in Naumburg-Bad Kösen bei einem Grundton D-Konzert © Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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The King's Singers © Andy Staples

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Langfassung: Auch 2018 begeistert die Benefizkonzertreihe „Grundton D“ des Deutschlandfunks (DLF) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Zuhörer in zehn meist sanierungsbedürftigen Baudenkmalen – und später auch die Konzertfreunde vor den Rundfunkgeräten in ganz Deutschland. Denn „D“ steht ebenso für die bedürftigen Denkmale wie für deutschlandweit. Die Musikveranstaltungen tragen bei den Zuhörern vor Ort und vor den Empfangsgeräten zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei. Denn von den Erlösen aus den Benefizkonzerten profitieren die Bauwerke, in denen sie stattfinden, unmittelbar, von der Berichterstattung über ihre Geschichte und ihre Bedeutung aber dauerhaft der Denkmalschutz im ganzen Land. Am Montag, den 17. September 2018 um 19.30 Uhr gastieren in der ehemaligen Zisterzienserabtei Pforta in Naumburg-Bad Kösen die The King’s Singers. Für die in Bonn ansässige private Denkmalstiftung sind die DLF-Konzerte eine ausgezeichnete Möglichkeit, bekannte und unbekannte Kleinode in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken – eine öffentliche Unterstützung und eine unschätzbare Hilfe für die Denkmalpfleger vor Ort bei ihrem täglichen Bemühen um Verständnis, Unterstützung und Fördermittel. Bislang haben über 270 zum Teil ungewöhnliche Konzertorte die Besucher angelockt.

Wie nahezu alle Denkmale, für die 2018 Konzerte veranstaltet werden, ist auch Kloster Pforta ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit gleich zwei unter ihrem Dach errichteten Treuhandstiftungen. Das „rohe Volk“, die „Verfolgung böser Leute“ und der „Mangel an Bekehrungslustigen“ waren der Grund, warum Bischof Udo I. von Naumburg 1137 das in Schmölln gegründete Zisterzienserkloster nach Pforta verlegte. Der Bischof wollte dabei zugleich das unwegsame sumpfige Gelände an der Saaleaue kultivieren. Als das Kloster Schulpforta 1540 aufgehoben wurde, hatte es sich zu einem der reichsten Klöster Mitteldeutschlands entfaltet. Noch heute ist die umfangreiche Klosteranlage ungewöhnlich vollständig erhalten. Die dreischiffige, kreuzförmige Basilika ist bis auf wenige im 13. Jahrhundert errichtete Teile weiterhin mit dem romanischen Gründungsbau von 1136/1137 identisch, obschon man die kreuzförmige Basilika damals erheblich erhöht und gewölbt hat und der Chor weit nach Osten herausgeschoben wurde. Das südliche Seitenschiff wurde bis zu den südlichen Chornebenkapellen verlängert, die Westfassade zuletzt errichtet. Die vollständig vorhandene Fensterrose ist eine seltene Hinterlassenschaft der Zisterzienser, auf ihr sind 33 in Grisaille-Technik ausgeführten Scheiben figürliche Motive dargestellt. Das Mitte des 13. Jahrhunderts entstandene Fenster gelangte 2013 an seinem angestammten Platz zurück. Nach der Aufhebung des Klosters in der Reformation richtete Kurfürst Moritz von Sachsen hier eine der drei sächsischen Fürsten- und Gelehrtenschulen ein, deren Lehrbetrieb bis heute lediglich durch den Dreißigjährigen Krieg unterbrochen wurde. Friedrich Gottlieb Klopstock, Johann G. Fichte, Leopold von Ranke, Friedrich Nietzsche und Theobald von Bethmann-Hollweg lernten hier. Die fortgeführte ideelle Nutzung der Klosteranlage Schulpforta als Schule und Internat macht das Ensemble über die historische Bausubstanz hinaus zu einem beeindruckenden Gesamtdenkmal.

Weitere Infos unter www.denkmalschutz.de/grundton_d.html