14.05.2024 – Nordrhein-Westfalen

Hammermühle in Bergisch Gladbach

Wichtiger Beleg für die wirtschaftliche Entwicklung

Mit einem Fördervertrag über 35.000 Euro setzt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank ihres Fluthilfe-Sonderprogramms die Hausschwammsanierung sowie die Erneuerung der Ausfachung und Sockel und die fachgerechte Reparatur der Fachwerkkonstruktion des Fachwerkhauses an der Hammermühle 3-5 in Bergisch Gladbach fort. Das Gebäude erhielt bereits gleich nach der Flut Hilfe seitens der DSD und gehört somit seit der Jahrhundertflut 2021 zu den über 760 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Die Übergabe des symbolischen Fördervertrags findet am Freitag, den 17. Mai 2024 um 10.00 Uhr vor Ort statt.

Leicht östlich des Zentrums von Bergisch Gladbach ist das Ensemble der sogenannten Hammermühle an der Strunde gelegen. Ursprünglich bestand es aus insgesamt vier vorwiegend Fachwerk-Gebäuden. Das zum Betreiben eines Schmiedehammers errichtete Hauptgebäude mit Mühlrad – es wurde später als Öl-, Gersten- und Fruchtmühle genutzt – hat man in den 1990er-Jahren abgerissen. Durch den Verlust vieler Mühlen entlang der Strunde sind die noch erhaltenden Wohngebäude ein wichtiges Überbleibsel als Beleg für die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes.

Zum Objekt:

Das Fachwerkwohnhaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und gehört zum Wirtschaftskomplex der Hammermühle, die bereits im 18. Jahrhundert schriftlich Erwähnung fand. Das Wohnhaus ist ein langgestreckter Fachwerkbau mit Satteldach. Die östliche Giebelwand ist aus Backstein gemauert und verputzt, die westliche Giebelseite hingegen ist nur im Erdgeschoss vermauert, während der Giebel in Sichtfachwerk ausgebildet ist. Insgesamt drei Wohneinheiten hat man in das Gebäude integriert, sodass die Fassadengestaltung unregelmäßig ist. Die Zugänge zu den drei Wohneinheiten sind strundseitig erschlossen. Beim verheerenden Hochwasser 2021 trat die Strunde über die Ufer und überflutete das Areal. Das Wasser stand in diesem Haus bis zu 60 Zentimeter im Gebäude.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hatte bereits kurz nach der Flutkatastrophe mit ihrem Soforthilfeprogramm den Denkmaleigentümern der Region bei der Rettung und beim Erhalt ihrer Gebäude finanziell und beratend Hilfe zukommen lassen. Zur weiteren Unterstützung richtete sie dann ein „Mobiles Team Fluthilfe“ ein, das seit März 2022 tatkräftig Unterstützung bei Wiederaufbaumaßnahmen leistet. Mit dem Fluthilfecamp der Jugendbauhütten folgte im Juni 2023 eine umfangreiche Hilfsaktion für das Ahrtal, womit die DSD ihr Versprechen einlöste, den Menschen vor Ort in der Wiederaufbauzeit aktiv zur Seite zu stehen. Diese recht groß angelegte Hilfsaktion wird nach dem Erfolg 2023 erneut stattfinden. Von Samstag, den 8. Juni 2024 bis zum Sonntag, den 23. Juni 2024 reisen wiederum über 300 aktive und ehemalige Teilnehmer des Projekts Jugendbauhütten, dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege, aus dem ganzen Bundesgebiet an. Sie setzen sich erneut in ihrer Freizeit zum Aufbau der von der Jahrhundertflut 2021 schwer beschädigten historischen Bauten der Ahrregion ein.