08.09.2011 – Presse

Hattrick für den Denkmalschutz

Julius-Rohm-Stiftung ermöglicht Restaurierung von „Marienlegende“ und „Beweinung Christi“ im Ulmer Münster

Kurzfassung: Zum dritten Mal in Folge hat die 2007 gegründete Julius Rohm-Stiftung Restaurierungsarbeiten im Ulmer Münster ermöglicht. Am 13. September 2011 um 9.30 Uhr werden die restaurierten Tafelgemälde in der Neithartkapelle des Münsters der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Beisein des Stifters, Dr. Julius Rohm, Dekan Ernst Gohl und Dr. Dorothe Trouet von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erläutern die Restauratoren Monika Kneer und Jochen Ansel die Arbeiten. Dank der treuhänderisch von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) verwalteten Julius Rohm-Stiftung stehen nach dem Willen des Stifters kontinuierlich Mittel für die Restaurierung und Pflege des Ulmer Münsters sowie der Kirche St. Johann Baptist in Neu-Ulm zur Verfügung. Die Julius Rohm-Stif­tung ist eine von inzwischen über 200 Treuhandstiftungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die inzwischen zu einem wichtigen Instrument in der Denkmal­pflege geworden sind.

Langfassung: Zum dritten Mal in Folge hat die 2007 gegründete Julius Rohm-Stiftung zu Ehren von Julius Rohm, dem ehemaligen ehrenamtlichen Bürger­meister von Neu-Ulm Restaurierungsarbeiten im Ulmer Münster ermöglicht. Das Ergebnis der jüngsten Arbeiten – die restaurierten Tafelgemälde „Marienlegende“ und „Beweinung Christi“ – präsentieren die Restauratorin Monika Kneer und Jo­chen Ansel vom Landesamt für Denkmalpflege am Dienstag, den 13. September 2011 um 9.30 Uhr in der Neithartkapelle des Münsters der Öffentlichkeit. Anwe­send sind auch der Stifter, Dr. Julius Rohm, weitere Vertreter des Stiftungsvor­standes, Dekan Ernst Gohl und Dr. Dorothe Trouet von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die die Julius-Rohm-Stiftung treuhänderisch verwaltet. Die Gemälde wurden in enger Abstimmung mit dem Landesamt, das die Arbeiten auch wissenschaftlich begleitete, gereinigt, lockere Holzteile wurden verleimt so­wie tiefe Farbausbrüche sorgfältig aufgefüllt und retuschiert. Danach erhielten die Malschicht und die Rahmenfassung einen schützenden dünnen Naturharzfirnis.

Die zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstandenen Tafelbilder wurden von der Ulmer Patrizierfamilie Neithart in Auftrag gegeben. Die „Marienlegende“ wird dem Ulmer Maler Jörg Stocker zugeschrieben und gibt sieben Szenen aus dem Marienleben wieder – darunter die Geburt, Verkündigung und Himmelfahrt Mariens –, die um eine sogenannte Deesisgruppe angeordnet sind. Als Deësis bezeichnet man die mittelalterliche Darstellung des am jüngsten Tags zu Gericht sitzenden Christus. Die „Beweinung Christi“ stellt Maria und Johannes bei der Grablegung des Heilands dar. Um die Hauptszene herum sind im Halbkreis die 14 Nothelfer angeordnet. Beide Renaissance-Tafeln ließen die Neitharts, die als Stifter die Gemälde rahmen, für die verstorbenen Mitglieder ihrer Familie anfertigen. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Qualität sowie ihre detailfreudige und lebendige Darstellungsweise aus.

Dank der treuhänderisch von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) verwalteten Julius Rohm-Stiftung stehen nach dem Willen des Stifters kontinuierlich Mittel für die Restaurierung und Pflege des Ulmer Münsters sowie der Kirche St. Johann Baptist in Neu-Ulm zur Verfügung. Dort wurde nach der Instandsetzung der Auferstehungskapelle der Kirche eine vorbereitende Untersuchung durchgeführt, die die Grundlage für die weiteren Restaurierungsarbeiten darstellt.

Die Julius-Rohm-Stiftung ist eine von über 200 Treuhandstiftungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die inzwischen zu einem wichtigen Instrument in der Denkmalpflege geworden sind. Die dauerhafte Unterstützung der Denkmallandschaft in Deutschland entwickelt sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument, das bereits jetzt aus der Denkmallandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Die DSD fördert das Stiftungskonzept mit einem eigens eingerichteten Stiftungszentrum.

DSD Julius Rohm Stiftung
SEB Bank Bonn (BLZ 38010111) KontoNr. 1027758239
Verwendungszweck: Spende bzw. Zustiftung

Bonn, den 8. September 2011