30.06.2021 – Sachsen-Anhalt

Hauptgebäude von Schäfers Hof in Osterwieck wird weiter restauriert

Schäfers Hof in Osterwieck © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Sanierung der südlichen Fachwerkaußenwand und des südöstlichen Eckbereichs steht an

Die Stadt Osterwieck ist wie Quedlinburg und Goslar ein Lehrbuch des niedersächsischen Fachwerkstils von außergewöhnlicher Güte. Das geschlossene Bild von Fachwerkhäusern innerhalb des ehemaligen Mauerrings entstand überwiegend nach dem verheerenden Stadtbrand von 1511 im 16. und 17. Jahrhundert. In der nordöstlichen Ecke der Altstadt liegt Schäfers Hof.

An den Außenwänden des Hauptgebäudes sind enorme Schäden sichtbar und im Innenbereich fehlen in einigen Räumen die Wandanschlüsse. Auch die Decken weisen Schäden auf. Schließlich muss im Dachgeschoss die defekte Dachkonstruktion repariert werden. Die Arbeiten am Haus haben bereits begonnen und im vergangenen Jahr stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereits für die Sanierung der Rückwand auf der Südseite 20.000 Euro zur Verfügung. Nun folgen dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale weitere 20.000 Euro für die Sanierung der südlichen Fachwerkaußenwand und des südöstlichen Eckbereichs.

Schäfers Hof in Osterwieck gehört zu den über 610 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte. Der große Ackerbürgerhof entstand im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts. Erweitert wurde er 1598 und 1702 und noch ein drittes Mal im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts. Die Fachwerk-Anlage besteht aus Wohn- und Wirtschaftsbauten, dem frühen westlichen Teil, dem südlichen zweigeschossigen Hauptgebäude mit Satteldach und dem Taubenturm. Im Südgebäude haben sich Reste bauzeitlicher Wandmalereien erhalten.

Schäfers Hof ist die einzige vollständig erhaltene Hofanlage in Osterwieck. Seit 1993 betreut der Verein „Kultur im Schäfer‘s Hof e.V.“ die Anlage. Er hat die einzelnen Gebäude bis auf das Hauptgebäude nach und nach saniert und nutzt sie als soziokulturelles Zentrum. Das südliche Haupthaus soll künftig als Pilgerzentrum dienen. Zuvor müssen die umfangreichen Feuchtigkeitsschäden in den Dach-, Decken- und Fachwerkkonstruktionen behoben und die teilweise fehlenden Wand- und Bodenanschlüsse wiederhergestellt werden. In einem ersten Bauabschnitt hat der Verein die Südseite des Haupthauses statisch sichern können. Eine Schadens- und Bestandsaufnahme wurde in Auftrag gegeben.