04.02.2025 – Nordrhein-Westfalen

Haus Gotland in Köln

Erinnerung an Schwedens Nothilfe nach dem Krieg

Uwe Lohölter, Ortskurator Köln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 7. Februar 2025 um 10.00 Uhr im Beisein von Anja Schmitz von WestLotto einen DSD-Fördervertrag über 64.000 Euro für die Fassadeninstandsetzung am Haus Gotland im Kölner Stadtteil Neustadt-Süd an Bettina Wente und Ela Lichtenberg vom Gotland e.V. Das Denkmal gehört nunmehr zu den über 720 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Haus Gotland in Köln * Foto: Gotland e.V.

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Das im Zweiten Weltkrieg neutrale Schweden leistete nach dem Krieg von 1946 bis 1954 für die unter Nahrungsmangel leidende deutsche Bevölkerung Nothilfe. Schwerpunkt war die Unterstützung von Kindern, jungen Menschen und alleinerziehenden Müttern. Mit Hilfe des schwedischen und deutschen Roten Kreuzes führte Schweden Massenspeisungen für Vorschulkinder durch und organisierte Kinderverschickungen in schwedische Familien. Ein weiteres Projekt war der Bau von Kindergärten und Kindertagesstätten. Dabei engagierte sich insbesondere das Rote Kreuz der Insel Gotland auch gezielt um Spenden für fünf Holzhäuser, die in verschiedenen Städten der einstigen Britischen Besatzungszone aufgestellt wurden. Im schwer zerbombten Köln baute man es im Volksgarten auf und stattete es mittels Spenden aus Gotland auch mit Gegenständen und Spielzeug aus. 80 Kinder wurden hier untergebracht und von der Stadt versorgt. 1950 übergab eine gotländische Delegation das Gebäude der Stadt Köln.

Zum Objekt:

In der südöstlichen Ecke des Volksgartens in Kölns Südstadt an der Vorgebirgsstraße liegt das sogenannte Haus Gotland, ein freistehender Holzbau. Das eingeschossige, teilunterkellerte, langgestreckte Holzhaus wurde in Schweden in Systembauweise vorgefertigt. Es entspricht dem Typ einer Baracke. Das Gebäude auf einem roten Backsteinsockel besitzt einen querrechteckigen Mitteltrakt und an den Giebelseiten rechtwinkelig angesetzte Flügel. Die rotbraun gestrichenen Fassaden sind mit Holzbrettern und Profilleisten verschalt, die Fenster, Türen, Gebäudeecken und Traufbretter sind entsprechend schwedischer Bauweise weiß gehalten. Der in Ziegelmauerwerk errichtete Keller besitzt einen Betonsteinboden. Die weitgehend originalen Holzfenster betont eine flache Rahmung. Größere Fenster können mit Klappläden verschlossen werden. Kleinere Fenster sind vergittert. Die Erschließung erfolgt durch eine doppelflügelige Tür. Satteldächer mit Teerpappe decken die Bauteile. Im Inneren prägen den Bau ein quergelagerter Flur, raumhohe Einbauschränke aus Holz, eine Schiebetür, profilierte Deckenleisten, hölzerne Heizungsverkleidungen und ein Linoleum-Boden. 

FÜR PRESSEVERTRETER:

Diese Pressemeldung gilt als Einladung zum Termin. Wir bitten Sie, die Sperrfrist zu beachten: Terminbeginn.