Heilig-Geist-Gymnasium in Würselen bekommt römische Wasserleitung
Stück der historischen römischen Wasserleitung aus der Eifel © LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Foto: Thomas Sieverding, Restaurator
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Römisches Aquäduktstück zieht um nach Würselen
Am Mittwoch, den 9. Oktober 2019 findet im Pädagogischen Zentrum des Heilig-Geist-Gymnasiums, Broicher Straße 103 in 52146 Würselen von 13.30 Uhr bis 15.00 Uhr im Rahmen eines Festakts die öffentliche Übergabe eines Stücks der historischen römischen Wasserleitung aus der Eifel statt. Vertreter der Oberen Denkmalbehörde bei der Bezirksregierung Köln, des LVR-Amts für Bodendenkmalpflege im Rheinland, der Stadtarchäologie Aachen und der Aquäduktexperte Professor Klaus Grewe, der zugleich Kurator des neu eröffneten Römerkanal-Infozentrums in Rheinbach ist, würdigen den Einsatz einer Schülergruppe zum Erhalt des Bodendenkmals. Das Aquäduktstück soll einer der Ankerpunkte eines von der Schule entwickelten Römer-Radrundkurses sein. Es wurde im Bildungszentrum Butzweilerhof der Handwerkskammer Köln restauriert. Dort besserten Auszubildende das Fundament aus und stellten das Gewölbe der Abdeckung wieder her.
Die Entscheidung zur Aufstellung des Bodendenkmals am neuen Standort auf dem Gelände des Heilig-Geist-Gymnasiums in Würselen wurde durch Straßenbauarbeiten verursacht. In Hürth bei Köln konnte das wertvolle Stück Vergangenheit nicht erhalten werden. Deshalb beschäftigte sich die Archäologie-AG der Würseler Schule im vergangenen Schuljahr in einem denkmal aktiv-Projekt mit Strategien zum Erhalt des antiken Erbes. Die Schule erklärte sich bereit, die von der zuständigen Bezirksregierung Köln formulierten Vergabeanforderungen für eine Aufstellung des Teilstücks auf dem Schulgelände zu erfüllen und verpflichtete sich zur Zusammenarbeit mit einer Expertengruppe, um den Erhalt des Bodendenkmals zu gewährleisten. So wurde aus den an einer Übernahme interessierten Einrichtungen das Gymnasium als zukünftiger Wahrer dieses wertvollen Relikts der Römerzeit ausgewählt.
Die Schülerinnen und Schüler der Archäologie-AG beschäftigen sich übrigens weiter mit den Bodendenkmalen der Römerzeit in ihrer Region. Im laufenden Schuljahr widmen sie sich der Entwicklung eines Lehrpfades, der als Römer-Rundweg Bodenfunde römischer Wegeführungen im Stadtgebiet Würselen visualisiert und in Audiosequenzen erfahrbar macht.
Das Heilig-Geist-Gymnasium Würselen nahm bereits als federführende Schule eines Verbunds dreier Schulen im Rheinland am „denkmal aktiv“-Schulprogramm der DSD teil, die sich mit Zeugnissen der NS-Zeit beschäftigten. Ergebnis war das von Timo Ohrndorf und Iris Gedig herausgegebene Buch „Villa Buth – Zwischenstation zum Holocaust“, das in diesem Jahr im Verlag des Jülicher Geschichtsvereins erschienen ist.
Weitere Informationen zu „denkmal aktiv“ und den Projekten: www.denkmal-aktiv.de.