14.07.2022 – Nordrhein-Westfalen , Rheinland-Pfalz

Hilfe der DSD im Flutgebiet kommt bei den Betroffenen an

Praktische und moralische Unterstützung wirkt weiter

Auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) zieht ein Jahr nach der schrecklichen Flutkatastrophe in der Eifel und an der Ahr Zwischenbilanz. 2,83 Millionen Euro Spenden stehen bei der Denkmalschutzstiftung für Hilfsmaßnahmen an Denkmalen zur Verfügung. Davon konnten bereits über 1,6 Millionen für fast 500 Fördermaßnahmen an bisher 374 Eigentümer hochwassergeschädigter Bauwerke ausbezahlt werden. Für viele Wiederaufbaumaßnahmen bleibt es allerdings ein Hemmnis, dass die Eigentümer bei ihren Planungen aufgrund der teilweise komplizierten öffentlichen Antragsverfahren nicht wissen, wie viel Geld ihnen am Ende für ihre dringend notwendigen Investitionen zur Verfügung steht. Und so werden zahlreiche Baumaßnahmen - auch an Denkmalen - zwölf Monate nach dem Drama der Flutnacht bedauerlicherweise immer noch nicht angegangen. Hier bietet die Stiftung Betroffenen nach wie vor für denkmalgerechte Instandsetzungen schnelle Hilfe, denn dank der Unterstützung vieler Spender und Förderer kann die DSD auch weiterhin Mittel für geschädigte Denkmale bereitstellen.

Ein rein pessimistischer Blick würde dem Aufbaugeschehen des letzten Jahres allerdings nicht gerecht. Dass die öffentlichen Hilfsgelder im Jahr nach der Flutkatastrophe oft noch nicht bei den Betroffenen in der Eifel und an der Ahr angekommen sind, ist zwar derzeit häufig Thema der rückblickenden Berichterstattungen. Umso dankbarer ist die private DSD, dass nicht nur ihre Direkthilfe in Höhe von 2.500 Euro für Denkmaleigentümer im vergangenen Jahr gut angenommen wurde, sondern dass Denkmaleigentümer, die rasch Hilfe benötigten, Anträge auch bis zu 10.000 Euro recht komplikationslos und unbürokratisch stellen konnten. Darüber hinaus stellt das eigens eingerichtete Mobile Team Fluthilfe, ein an die Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz angelehntes Projekt, praktisch und moralisch eine große Hilfe im Flutgebiet dar.

Unter den Freiwilligen ihrer 16 Jugendbauhütten in Deutschland fanden sich schon im Herbst spontan viele engagierte junge Menschen, die Hand anlegen und helfen wollten. Das inzwischen von der DSD fest eingerichtete „Mobile Team Fluthilfe“ leistet jetzt und in Zukunft weiter praktische Hilfe am Bau und ist – so sagen viele – eine nicht zu unterschätzende moralische Unterstützung für die Flutgeschädigten. Gerade weil Handwerker in diesen Zeiten rar sind, sind fachliche Anleitung und praktische Hilfe eine echte „Aufbauleistung“. Aktuell arbeiten Teilnehmer des Mobilen Teams Fluthilfe und der Jugendbauhütte Rheinland im Ahrtal in Hönningen in der Hubertuskapelle.

Die finanziellen Unterstützungen und Auszahlungen von Stiftungsmitteln wurden möglich durch zahlreiche Spenden. Freunde und Förderer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, aber auch langjährige Partner wie die Hermann-Reemtsma-Stiftung vertrauten für eine schnelle Hilfe auf die private Stiftung. 2,5 Millionen Euro Soforthilfe konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz binnen Wochen in den vier betroffenen Bundesländern bereitstellen – als erste Hilfe und für Notmaßnahmen. Eine weitere Million Euro Spenden steht inzwischen für fortführende Arbeiten bereit. Diese private Hilfe ist ein wichtiges materielles, aber auch die Moral stärkendes Zeichen für die, die derzeit vielfach noch auf die Auszahlung staatlicher Mittel warten müssen. „Etwas, wofür wir unseren Spendern und Stiftern sehr dankbar sind!“, betont DSD-Vorstand Dr. Steffen Skudelny sichtlich froh.

Da die Folgen der Flutkatastrophe noch lange nicht bewältigt sind, hält die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ihr Spendenkonto Soforthilfe Hochwasserkatastrophe aufrecht:
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
IBAN DE78 3804 0007 0555 5552 00.

Historische Ortschaften sind nicht nur die Heimat ihrer Bewohner, sondern als Ausflugs- und Reiseziele auch die wirtschaftliche Grundlage für ihren Fortbestand. Deshalb kommt es trotz großer Zerstörung nun auf einen behutsamen Umgang mit denkmalgeschützten Bauten an. „Es muss jetzt vorsichtig gehandelt werden, damit die wirtschaftliche Grundlage der Orte auch für die Zukunft erhalten bleibt“, betont DSD-Vorstand Dr. Steffen Skudelny. Dabei ist ihre Reparaturfähigkeit eines der herausragendsten Merkmale historischer Gebäude. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz besitzt das DZI-Spendensiegel und das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats.