18.05.2020 – Baden-Württemberg

Hilfe für die Gaisbeurer Leonhardkapelle

Mittelalterlicher Passionszyklus durch starken Schimmelbefall gefährdet

In diesen Tagen erreicht Pfarrer Thomas Bucher ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 50.000 Euro für die Instandsetzung der Dach- und Deckenkonstruktion der St. Leonhardkapelle in Bad Waldsee-Gaisbeuren sowie für restauratorische Maßnahmen am mittelalterlichen Passionszyklus. Möglich wurde die Förderung durch zahlreiche Spenden und die Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Die DSD leistet auf diese Weise ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Die Leonhardkapelle gehört zu den über 360 Objekten, die die DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Die Leonhardkapelle hat eine interessante, noch genauer zu erforschende Baugeschichte. Sie entstand südwestlich von Bad Waldsee am östlichen Ortsrand von Gaisbeuren, möglicherweise als letztes Überbleibsel einer Burg. Der bestehende Bau stammt in seinen ältesten Teilen aus dem 12. Jahrhundert. Veränderungen erfolgten im 15. und 17. Jahrhundert.

Das Gotteshaus besteht aus einem Schiff mit romanischem, eingezogenem Rechteckchor und einem massigen, quadratischen Turm an dessen Nordseite. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts erhöhte man das Schiff durch ein Satteldach. Aus dieser Zeit hat sich das Wandgemälde mit Szenen aus der Passionsgeschichte Christi erhalten.

Nachdem der Turm und die Fassade in den letzten Jahren saniert werden konnten, muss nun die feuchtigkeitsgeschädigte Dach- und Deckenkonstruktion instandgesetzt werden. Zudem ist der mittelalterliche Passionszyklus durch starken Schimmelbefall gefährdet.