16.08.2019 – Niedersachsen

Hilfe für die Villa Steenken

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert in Elsfleth

Seit 2010 beherbergt die Villa Steenken in Elsfleth einen Teil des Schifffahrtsmuseums Unterweser. Damit Villa und Sammlung auch zukünftig alle Wetter unbeschadet überstehen kann, unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) das Museum bei den anstehenden Dach- und Zimmererarbeiten mit 10.000 Euro. Einen symbolischen Fördervertrag überreicht am 20. August um 15.00 Uhr Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Beisein von Olaf Engelhardt von Lotto Niedersachsen an Dr. Christine Keitsch, die Leiterin des Museums, die die Baumaßnahme und die Ausstellung erläutern wird.

Die kleine Stadt Elsfleth war einst eine Zollstation, dort, wo der Fluss Hunte in die Weser mündet. Die stattliche Bürgervilla, am westlichen Hunteufer gelegen, ließ um 1890 der Elsflether Amtsarzt Christian Ludwig Steenken (1857-1933) für sich und seine Familie erbauen. Da er gleichzeitig Vorsitzender der Elsflether Heringsfischerei-Gesellschaft war, scheint die heutige Nutzung des Gebäudes seit 2010 als Dauerausstellung des Schifffahrtsmuseums Unterweser eine passende. Hier werden die Geschichte der Stadt, des Hafens, der Reedereien der Region, die Bedeutung des Heringsfangs sowie die nautische Ausbildung von der Gründung der Seefahrtsschule 1832 bis zur Entstehung des Maritimen Campus anschaulich dargestellt.

Die einstige Villa Steenken erhebt sich über einem von einem vorkragenden Gesims abgeschlossenen Sockel. Die Fassaden der beiden ineinandergreifenden Baukörper sind verputzt und rustiziert, ein Zwerchhaus und ein vorgelagerter, polygonaler Erker mit Balkon akzentuieren die Gartenseite. Auffällig sind die aufwändig geschnitzten Windbretter an den Ortgängen von Giebeln und Zwerchhaus. Florale Formen, mit Krabben besetzte Bögen und gedrehte Knöpfe zeugen vom hohen Anspruch des Bauherrn. Prächtige, auf Konsolen ruhende Fensterrahmungen mit Scheitelsteinen, Balustraden unter rundbogigen Fensterdrillingen sowie filigrane Reliefierung des Gebälks ergänzen den Bauschmuck.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt nun die notwendigen Maßnahmen am Dach, inklusive der Restaurierung des Giebelschmucks. Damit ist die Villa Steenken eines von über 320 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte.