06.01.2025 – Bayern

Hilfe für ein Wohn- und Geschäftshaus in München

Toreinfahrt als herausragendes Bauelement

An der Restaurierung der Raumschale und der Hofdurchfahrt im Vorderhaus eines Wohn- und Geschäftshauses in der Schleißheimer Straße 25 in München beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale überbringt Axel Hofstadt, Ortskurator München der DSD, bei einem Pressetermin am Donnerstag, den 9. Januar 2025 um 14.00 Uhr einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro an Hans Künzler in Vertretung der Hausgemeinschaft Knauer-Künzler. Das denkmalgeschützte Bauwerk gehört somit zu den über 590 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Das 1879/1880 für den Bauunternehmer Josef Brandl errichtete Mietshaus verfügt über eine reich gegliederte Neurenaissancefassade französischen Charakters. Die prächtig stuckierte Durchfahrt mit Karyatiden ist ein besonderes Merkmal des Gebäudes. Auch das Rückgebäude ist mit reicher Bauplastik verziert. 1887 wurde das Anwesen für 58.000 Mark an Johann Rappa und seine Frau Margarete verkauft. Rappa beantragte 1888 einen Umbau des Rückgebäudes, dabei blieb das vorhandene Rückgebäude teilweise erhalten. In dem neuen Rückgebäude entstand ein Requisitenkeller, ein Arbeitssaal und ein Modellsaal. Ein Teil des alten Rückgebäudes wurde als Seitengebäude mit Büro und Arbeitszimmer benutzt. Pferdestall und Remise verschwanden. Die Kellertreppe wurde als Außentreppe realisiert. An der Rückseite des Vorderhauses wurden 1898 Eisenbalkone mit Glasverkleidung errichtet, die noch vorhanden sind. 1908 verließ Rappa München, sein Stuckateurgeschäft übernahm sein Neffe Carl Rappa, der 1927 das Anwesen für 63.900 Mark erwarb. 1933 ging es über an Wilhelm Kodweiß, den Besitzer einer Galvanofabrik. Dieser ließ beim Vorderhaus 1937 den Dachstuhl anheben und drei Wohnungen im Dachgeschoss einbauen. Durch diese Umbauarbeiten erhielt die Hausfassade ihr heutiges Aussehen. Beim neuerlichen Kauf des Anwesens 1993 durch die Hausgemeinschaft Knauer-Künzler war alles in einem etwas heruntergekommenen Zustand. Eine große Umbauaktion begann 1996.

Zum Objekt:

Das herausragende Bauelement des Anwesens ist zweifellos die Toreinfahrt mit den gemalten Marmorwänden, einem Torgewölbe, das auf neun Säulenträgern ruht, davon sechs weibliche Karyatiden und drei männliche Atlanten. Die Decke des Gewölbes ist mit eingelassenen Stuckbildern verziert. Für den Stuckateur Johann Rappa war die Einfahrt seine Visitenkarte bei Kundenbesuchen.