17.12.2012 – Presse

Hilfe für Fassadenrestaurierung des Renaissancehofes

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert in Höxter

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt sich erneut an der Restaurierung eines der bedeutendsten Adelshöfe in Höxter. Der Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die anstehenden Arbeiten am zum Adelshof gehörigen Haus in der Westerbachstraße 33 erreicht Cornelia Lange als Vertreterin der Eigentümerin, der GbR Adelshof, in diesen Tagen. Der Adelshof mit seiner wechselvollen Baugeschichte gehört seit 2009 zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

(c) Annette Liebeskind, Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt sich erneut an der Fassadenrestaurierung eines der bedeutendsten Adelshöfe in Höxter. Der Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die anstehenden Arbeiten am zum Adelshof gehörigen Haus in der Westerbachstraße 33 erreicht Cornelia Lange als Vertreterin der Eigentümerin, der GbR Adelshof, in diesen Tagen.

Kaiser Ludwig der Fromme sprach die Siedlung Huxori an der damaligen Fernstraße von Bremen nach Kassel bzw. dem sogenannten Hellweg, 822 dem neu gegründeten Kloster Corvey zu. 1250 erhielt Höxter die Stadtrechte und gehörte ab 1295 der Hanse an. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Stadt im sogenannten Blutbad von Höxter nach langer Belagerung schwere Verluste. Nachdem Höxter von 1792 bis 1803 die Hauptstadt des Fürstbistums Corvey war, gehörte die Stadt von 1803 bis 1806 zum Haus Nassau-Oranien, dann zum Königreich Westfalen und schließlich ab 1813 zum Königreich Preußen.

Zentral in der Altstadt liegt an der west-östlichen Straßenachse zwischen Westerbach- und Papenstraße der repräsentative ehemalige Heisterman-von-Zielbergsche Hof. Der Corvey'sche Kanzler Heinrich Brinkmann hatte kurz nach seiner Belehnung mit dem Hof 1512 das Vorderhaus errichten lassen. Zwanzig Jahre später kam ein weiteres Haus hinzu, bevor die Anlage 1556 an den späteren Corveyer Kanzler Georg Kramer, genannt Heisterman, überging, nach dessen Familie das Anwesen heute heißt. Rund 290 Jahre lang, von 1582 bis 1871 war das Grundstück in Familienbesitz, nachdem man Heistermans Sohn Johann mit der Hofanlage belehnt hatte.

Ergänzungs- und Umbauten fanden mehrmals im 16. und frühen 17. Jahrhundert statt. Dabei entstanden auf der Parzelle vier zum Hof gehörige Gebäude und eine große Halle, die im Lauf der Zeit unter die Hausnummern 31, 33, 35 und 37 der Westerbachstraße aufgeteilt wurden. Im 19. Jahrhundert teilte man sie in Wohnungen auf und baute die große Halle wieder zurück.

Das Haus mit der Nummer 33 in der Westerbachstraße wird Tillyhaus genannt. Es besaß im Erdgeschoss eine hohe Halle, darüber befand sich ein hinausragendes Stockwerk und der zweifach unterteilte herausragende Giebel. Andreaskreuze prägen die Fassade im Brüstungsbereich, ein reich mit Engelsköpfen und Musen beschnitzter Erker akzentuiert sie.

In allen Gebäuden der Hofanlage wurde außergewöhnlich hochwertige Renaissanceausstattung gefunden. Das Fachwerkensemble weist trotz der Umbauten viel Originalsubstanz in den erhaltenen Raumstrukturen auf. Die Instandsetzung des Komplexes begann 2003. Die schadhafte Fachwerk- und Dachkonstruktion, die mangelhaften Ausfachungen, die geschädigten Türen und Fenster sowie der mangelhafte Putz wurden seither schrittweise instand gesetzt. Die durch spätere Einbauten verunklärte Raumstruktur wurde dabei ebenso wiederhergestellt wie die Schäden an Stuck und Decken behoben.

Der Adelshof in Höxter ist seit 2009 eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung mit Sitz in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.