25.01.2018 – Bayern

Hilfe für Schlosskapelle in Neuburg

Neue Bodenplatte ist vordringlich

Für die Restaurierung der St. Pankratiuskapelle im Schloss in Neuburg am Inn stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zweckgebundener Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro zur Verfügung. Der dazugehörige Fördervertrag erreicht Landrat Franz Meyer in diesen Tagen. Die an der Grenze zu Österreich auf einem Felsplateau hoch über dem Inn thronende Schlossanlage ist eines von über 390 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Die erste, wohl um 1050 von den Grafen von Vornbach errichtete Burg bauten die Habsburger Besitzer nach einem Brand 1310 aus. Aus dieser Zeit stammen Vor- und Hauptburg sowie die östliche Wehrmauer. 1654 erfolgte die Umwandlung in ein barockes Schloss, bei der der äußere Burggraben verfüllt und ein Schlossgarten angelegt wurde. 1730 ging die Anlage an das Hochstift Passau über, 1803 an das bayerische Königshaus. Die westlich gelegenen Bauten der Hauptburg wurden damals zum Teil abgebrochen und erneuert. 100 Jahre später renovierte der Bayerische Verein für Volkskunst und Volkskunde das Schloss umfangreich. Seit 1998 ist die Burg im Besitz des Landkreises Passau.

Zu den Ausbauten des 16. bis 18. Jahrhunderts, als zahlreiche Räume im Stil der Renaissance und des Barocks entstanden, wurde auch die in den Schlossbau integrierte Schlosskapelle St. Pankratius aus dem 14. Jahrhundert neu ausgestattet.

Voruntersuchungen zum Bauwerk und zur Raumschale der Schlosskapelle, einschließlich der Wandmalereien, stellten vor wenigen Jahren eindringende Feuchtigkeit durch die undichte Dachhaut und einen lädierten Dachstuhl fest. Risse waren auch in den Gewölben und Wänden aufgetreten. Aufsteigende Feuchtigkeit, ein mangelhaftes Fundament und Anobienbefall bei Altar und Gestühl ergänzen das Schadensbild. Auch die Ausstattungsgegenstände sind sehr geschädigt. Die in den Wandputz eindringende Feuchtigkeit lässt die gemalte Architekturgliederung nur noch schemenhaft erkennen.

Vordringlich ist zunächst die Ausführung einer neuen Bodenplatte. In weiten Teilen kann der Boden aufgenommen und die neue Platte unterhalb der jetzigen Oberfläche ausgeführt werden, im Altarraum jedoch ist der schwere Hochaltar abschnittsweise zu unterfangen und die neue Bodenplatte Stück für Stück auszuführen. Sobald diese Gesamtmaßnahme beendet ist, muss das Dachtragwerk repariert werden.