30.04.2020 – Baden-Württemberg

Hilfe für St. Theodul in Laupheim

Der Putz hat sich stellenweise bereits von der Holzkonstruktion der Decke gelöst

Die katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Theodul von Bihlafingen ist alljährlich Ziel der Wallfahrt zum „Lieben Herrgöttle von Bihlafingen“. Das reich und hochwertig ausgestattete Baudenkmal benötigt dennoch weitere Hilfe. Risse zwingen zum Handeln. Für die Sicherung und Restaurierung der Decke mit ihren Gemälden und ihrem Stuck stellt die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) nun dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 30.000 Euro zur Verfügung. Auf diese Weise leistet die spendensammelnde Denkmalschutzstiftung ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Die Kirche St. Theodul gehört zu den über 340 Projekten, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

St. Theodul wurde auf einer Anhöhe am nördlichen Ortsrand von Bihlafingen, nordöstlich von Laupheim, im Zuge einer Mitte des 18. Jahrhunderts sich ausweitenden Wallfahrtsbewegung von 1784 bis 1789 unter Nutzung der Vorgängerkirche aus dem 15./16. Jahrhundert erbaut bzw. erweitert, weil der damals vorhandene Kirchenraum nicht mehr ausreichte.

Drei Phasen sind an dem Bau ablesbar. Der östliche langgestreckte Chor aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, das sich anschließende hohe Kirchenschiff aus dem 18. Jahrhundert und der 1891 erhöhte Kirchturm im Norden. Der ursprüngliche Chor der mittelalterlichen Kirche erhielt 1741 eine Stuckdecke und wurde zur Sakristei, das ehemalige Langhaus zum Chor. Das neugebaute Langhaus verzierte man 1788 mit einem ovalen Deckenfresko. Den Innenraum dekorierte man in der frühklassizistischen Formensprache.

2018 sanierte die Gemeinde das Schiffdach, nun soll auch die gefährdete Decke instandgesetzt werden. Eine Voruntersuchung stellte einen dringenden Handlungsbedarf fest. Dabei besteht das Hauptproblem nicht in der Vielzahl der Risse, den vorhandenen Ablösungen von Malschichten und dem starken Verschmutzungsgrad, sondern darin, dass ein Riss in seiner Form und Richtung vermuten lässt, dass sich der Putz bereits von der Holzunterkonstruktion abgelöst hat.